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Wir haben das Wochenende genutzt, um dem Wuppertaler Zoo mal wieder einen kleinen Besuch abzustatten. Bereits im Jahre 1881 als Zoologischer Garten mit nur 34 Tieren und einigen Vergnügungsgeschäften eröffnet, hat der Tierpark gleich in der Nähe der berühmten Schwebebahn im Laufe der Zeit bis heute viele Veränderungen durchgemacht, die ihn heute zu einem der attraktivsten Zoos in Nordrhein-Westfalen machen.
Zu den besonderen Highlights gehören zweifellos die großzügig angelegten Außengehege für Tiger und Löwen. Gerade bei den gestreiften Raubkatzen findet man große Panoramascheiben zum Beobachten der Tiere, die in einem künstlichen Felsmassiv eingelassen sind und den Tigern durch ihre nischenförmigen Anordnungen genug Freiraum in ihrem aus einem Waldstück, einem künstlichen See und Felsen bestehenden Gehege lassen. Auch das Areal für die Löwen ist wahrlich sehr großzügig ausgefallen und überrascht mit seiner Weitläufigkeit, wobei die Optik ein wenig an die afrikanische Steppe angelegt wurde, soweit dies in Deutschland überhaupt möglich ist.
Ein weiteres Highlight ist eine der modernsten Pinguin-Anlagen Europas. Über drei Millionen Euro hat die neue Heimat für Esels- und Königspinguine gekostet, zu der neben einer 100 Quadratmeter großen Landfläche und einem 200.000-Liter-Becken auch ein 15 Meter langer Unterwassertunnel gehört, in dem man die Pinguine beim Schwimmen und Tauchen beobachten kann. Das Wasser ist hier sehr klar, so dass keine Schwebealgen den Blick auf die Tiere wie zum Beispiel in der Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen trüben. Genauso faszinierend sind die sehr schön gestalteten Außenbereiche für Gorillas und Orang Utans, die mit einem künstlichen Bachlauf mit Wasserfall und zahlreichen Klettermöglichkeiten daherkommen.
Nicht verpassen sollte man auch die große Elefanten-Anlage, die mit insgesamt mehr als 4.300 Quadratmetern auch sehr groß ausgefallen ist und den Tieren unter anderem einen Sandplatz bietet, auf dem sie sich "schrubben" können. Die Freiflughalle für exotische Vögel ist mit ihrem Pflanzenbestand genauso ein weiteres Highlight wie die allseits beliebten Erdmännchen, die man in ihrem Gehege gut beobachten kann.
Pinguin beim Tauchen
Da sich der Wuppertaler Zoo in einem großen Waldgebiet befindet, gibt es fast überall Schatten spendende Bäume, die den Besucher bei hohen sommerlichen Temperaturen etwas schützen. Dadurch wirken viele Gehege auch sehr naturnah, was dem optischen Gesamteindruck sehr zugute kommt. Allerdings gibt es auch einen kleinen Haken: der Zoo wurde an einer Berglage gebaut – auf dem (ganz nebenbei hervorragend ausgeschilderten) Rundweg gilt es daher, zahlreiche Steigungen zu erklimmen, was bei der Gesamtgröße des Areals auf die Dauer doch etwas anstrengend sein kann.
Trotz der insgesamt überzeugenden Gestaltung grenzt sich der Zoologische Garten in Wuppertal weit von den Abenteuer-Erlebnissen anderer moderner Anlagen ab, was in diesem Fall aber auch nicht negativ gemeint ist. Ganz im Gegenteil: hier wird nicht mit technischen Spielereien vom eigentlichen Zweck eines Zoobesuchs, nämlich den Tieren, abgelenkt. Dass dies auch mit einer liebevollen Präsentation verbunden werden kann, ist hier mehr als deutlich sichtbar. So bleibt zu hoffen, dass dem städtischen Zoo, der durch Privatspenden finanziert wird, auch in Zukunft genug Geld zur Verfügung steht, um die wenigen "Gehege-Altlasten" der letzten rund 130 Jahre auch noch angemessen zu überarbeiten.