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20.07.2012 | Freizeitparks | Magazin

Die Wetterfee zu pessimistisch?


Wir haben Sommer. Auch wenn in diesen Tagen angesichts von anhaltendem Aprilwetter kaum einer dies glauben vermag. Freibad-Saison? - Pustekuchen! Biergarten-Saison? - Zum Abschminken! Und in Anbetracht der bisher äußerst dürftigen Juli-Temperaturen ist die Lust auf weitere Outdoor-Aktivitäten auch hierzulande stark gehemmt. Den Sommer stellt man sich anders vor. Der Sündenbock ist schnell gefunden, der liebe Wettergott!

Die Wetternachrichten sorgen in unserem Nachbarland Belgien derzeit für helle Aufregung

Sonne predigen!

Nun gut, unsere Nachbarn, die Belgier, haben da aber eine etwas andere Ansicht! Nicht Petrus zeichnet sich nach deren Meinung für das Regen-Dilemma dieser Tage verantwortlich. Nein, die Meteorologen bekommen ordentlich ihr Fett weg! So plädieren die belgischen Vergnügungsparks allen voran Pairi Daiza und Walibi Belgium für eine optimistischere und ausgeglichenere Wetterberichterstattung. So wird vorgeschlagen, etwa auf den Terminus "Aufheiterung(en)" zu verzichten und dafür stattdessen den Terminus "Sonne" zu wählen... Nein, wir vermögen nicht zu scherzen, und die belgischen Freizeitparks erst recht nicht!

Unterstützung gibt es für die leidgeplagten belgischen Parks nicht nur von heimischer Seite so etwa auch aus dem Bobbejaanland, dem Plopsaland und dem Bellewaerde Park, sondern auch aus Skandinavien. Mikael Ahlerup, Geschäftsführer von Astrid Lindgren’s World in Vimmerby klagt ebenfalls über zu ungenaue Wettervorhersagen. So blieben viele potenzielle Parkgäste aufgrund schlechter Vorhersagen dem Park fern - und im Nachhinein stelle sich die Schlechtwetter-Prognose häufig als überzogen heraus. Erst kürzlich sei ein für die Region prognostizierter Sturm mehr als 25 km am Freizeitpark entfernt vorbeigezogen.

Das Wetter auf dem Weg zum Politikum?

Die derzeitigen Wettermeldungen seien geradewegs zu pessimistisch und unvollständig, so die belgischen Parkbetreiber. Überall in den Medien würde das Bild eines schlechten Sommers generiert, dagegen hätten Untersuchungen des IRM (Institut Royal Météorologique de Belgique) gezeigt, dass es etwa in der ersten Juliwoche gerade einmal in 12,5% der Zeit zu Niederschlagereignissen kam. Die restliche Dauer blieb es dagegen trocken. Daher befürworten die belgischen Parks eine detailliertere und realitätsnahe Wetterprognose. Vor allem die drei Parameter "Sonnenstunden", "Regenwahrscheinlichkeit" und die "Dauer von Niederschlägen" müssten stärker in die Wetterankündigungen einfließen. Derzeit würden potenzielle Park-Besucher eher von den negativen Wettterankündigungen in den Medien abgehalten, als von den tatsächlichen meteorologischen Bedingungen. Schon darf man gespannt sein, was sich die gebeutelten Parks als nächstes ausdenken. Vielleicht macht man sich in Zukunft sein Wetter ja einfach selbst?! Ein paar Flugzeuge in die Luft gechickt und die herannahende Wolkenfront mit Silberionen geimpft, sodass sie sich frühzeitig abregnet - am besten genau über der Park-Konkurrenz!

Natürlich kann man den Frust der Betreiber von Outdoor-Freizeitanlagen verstehen, denn angesichts der Wetterkapriolen der letzten Wochen haben diese sicherlich nicht viel zu lachen. Deshalb gleich aber die Wetterfrösche anzuklagen, soweit gehen selbst wir meckerfreudigen Deutschen nicht. Und man darf sicherlich auch fragen, wie man das derzeitige Wetter auch noch schön reden soll, so wie es die belgischen Parks propagieren. Vielleicht im Sinne von: "Im Tagesverlauf kommt es hier und da zu einzelnen trockenen - pardon, sonnigen Abschnitten" oder aber "der Regen geht langsam in einzelne Schauer über". Das klingt möglicherweise etwas optimistischer, ändert aber nicht viel an der Tatsache, dass Regenkleidung an diesen Sommertagen zur Standardausrüstung eines jeden Outdoor-Aktivisten gehören sollte. Wie pflegt man so schön zu sagen, es gibt kein schlechtes Wetter - nur schlechte Kleidung! In diesem Sinne, den Neoprenanzug herausgeholt und ab ins nächste Freibad!

© parkscout/SN

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