19.09.2022 | Magazin | Zoos und Tierparks
Dolfinarium Harderwijk
Kaum ein anderes Thema erregt die Gemüter von Tierschützern so wie die Haltung von Delphinen. Allerdings gibt es wohl in ganz Europa keine vergleichbare Anlage wie das Dolfinarium Harderwijk in den Niederlanden, das trotz des Namens kein reines Delphinarium - wie man es vielleicht aus Deutschland kennt - ist, sondern sich inzwischen zu einem Spezial-Zoo für Meeressäuger entwickelt hat.
Herzstück des Zoos, der seit seiner Öffnung im Jahre 1955 im Laufe der Jahre verstärkt auf Shows und Tier-Präsentationen setzt, aber auch als wissenschaftlich anerkannte Auffang- und Aufzuchtstation fungiert, ist die große 1998 eröffnete Delphinlagune, wo mehrfach am Tag kleine Vorführungen und Fütterungen statt finden. Natürlich ist eine artgerechte Haltung bei Tieren, die in der freien Natur täglich Strecken von mehreren hundert Kilometern zurück legen, in einem Zoo nicht wirklich möglich. Und obwohl die Tiere in Harderwijk zumindest ein relativ großes Refugium haben, schwingt die Frage, ob ein Delphinarium heutzutage überhaupt noch zeitgemäß ist, bei einem Besuch trotzdem auch jederzeit mit.
Ein Highlight des Dolfinarium Harderwijk war sicherlich immer ein großes Rochenbecken, wo man diese majestätisch durch das Wasser gleitenden Tiere nicht nur aus nächster Nähe beobachten, sondern sogar auch anfassen und streicheln konnte – zumindest solange man keine Wunden an den Händen hatte, bei denen Keime übertragen werden konnten. Dieses Becken ist immer noch existent, und die Rochen suchen nach wie vor den Kontakt zu den Besuchern und schwimmen zum Beckenrand, um dort berührt zu werden.
Ansonsten war es das dann aber auch mit den positiven Seiten. Zunächst einmal fallen die überall platzierten Kirmes-Spielgeräte auf, die zudem recht heruntergekommen aussehen, teilweise schon länger außer Betrieb sind und dem Areal den Charme eines "Lost Place" verpassen. Gab es bei unserem letzten Besuch vor vielen Jahren noch eine wirklich nette Indoor-Show mit tollen Special Effects und einer mystischen Story, präsentiert das Dolfinarium heute eine Produktion, bei der einerseits die Trainer gefühlt mehr im Vordergrund stehen als die Meeressäuger und die zweitens die Problematik der Plastik-Suppe in den Meeren zum Hauptthema macht.
Der Ansatz ist zwar eigentlich gut und auch unterstützenswert, würde es im ganzen Park nicht nur so vor Gelegenheiten wimmeln, überall Plastik kaufen zu können. Diese Art der Doppelmoral ist ärgerlich und erweckt den Eindruck, als hätte der Kommerz Vorrang vor der Natur.
Herzstück des Zoos, der seit seiner Öffnung im Jahre 1955 im Laufe der Jahre verstärkt auf Shows und Tier-Präsentationen setzt, aber auch als wissenschaftlich anerkannte Auffang- und Aufzuchtstation fungiert, ist die große 1998 eröffnete Delphinlagune, wo mehrfach am Tag kleine Vorführungen und Fütterungen statt finden. Natürlich ist eine artgerechte Haltung bei Tieren, die in der freien Natur täglich Strecken von mehreren hundert Kilometern zurück legen, in einem Zoo nicht wirklich möglich. Und obwohl die Tiere in Harderwijk zumindest ein relativ großes Refugium haben, schwingt die Frage, ob ein Delphinarium heutzutage überhaupt noch zeitgemäß ist, bei einem Besuch trotzdem auch jederzeit mit.
Rochen streicheln erlaubt!
Im Vergleich zu früheren Besuchen war der Zoo jedenfalls trotz schönstem Wetter im September fast menschenleer – ob dies dem Umstand geschuldet war, dass wir einfach nur einen schlechten Tag erwischt haben oder die Akzeptanz in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren einfach entsprechend gesunken ist, bleibt natürlich reine Spekulation.Ein Highlight des Dolfinarium Harderwijk war sicherlich immer ein großes Rochenbecken, wo man diese majestätisch durch das Wasser gleitenden Tiere nicht nur aus nächster Nähe beobachten, sondern sogar auch anfassen und streicheln konnte – zumindest solange man keine Wunden an den Händen hatte, bei denen Keime übertragen werden konnten. Dieses Becken ist immer noch existent, und die Rochen suchen nach wie vor den Kontakt zu den Besuchern und schwimmen zum Beckenrand, um dort berührt zu werden.
Ansonsten war es das dann aber auch mit den positiven Seiten. Zunächst einmal fallen die überall platzierten Kirmes-Spielgeräte auf, die zudem recht heruntergekommen aussehen, teilweise schon länger außer Betrieb sind und dem Areal den Charme eines "Lost Place" verpassen. Gab es bei unserem letzten Besuch vor vielen Jahren noch eine wirklich nette Indoor-Show mit tollen Special Effects und einer mystischen Story, präsentiert das Dolfinarium heute eine Produktion, bei der einerseits die Trainer gefühlt mehr im Vordergrund stehen als die Meeressäuger und die zweitens die Problematik der Plastik-Suppe in den Meeren zum Hauptthema macht.
Impressionen vom Dolfinarium Harderwijk
Der Ansatz ist zwar eigentlich gut und auch unterstützenswert, würde es im ganzen Park nicht nur so vor Gelegenheiten wimmeln, überall Plastik kaufen zu können. Diese Art der Doppelmoral ist ärgerlich und erweckt den Eindruck, als hätte der Kommerz Vorrang vor der Natur.
Enttäuschender Besuch
Dass der wissenschaftliche Ansatz des Dolfinariums weiter in den Hintergrund zu rücken scheint, kann man auch am Bau eines großen Wasserspielplatzes mit Rutschen erkennen, der direkt an der Delphinlagune errichtet wurde. Warum??! Um ehrlich zu sein, hatte uns das Dolfinarium Harderwijk vor einigen Jahren noch recht gut gefallen, aber bei dem letzten Besuch haben wir den Park nach nur drei Stunden wieder verlassen – ob es nun an der trostlosen Atmosphäre vor Ort, dem moralinsauren Ansatz oder einfach nur an der Frage nach der heutigen Existenzberechtigung eines Delphinariums lag. Für den Eintrittspreis von fast 30 Euro kann man jedenfalls deutlich sinnvollere Dinge erleben!© parkscout/MV