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30.05.2023 | Zoos und Tierparks | Magazin

Gaiazoo Kerkrade am Pfingstsonntag


Wenn ein Tierpark in den Niederlanden mehrmals in Folge zum schönsten Zoo der Benelux gewählt wird und sogar eine Auszeichnung als bester Zoo des Landes bekommt, darf man sicherlich schon etwas erwartungsfroh sein. Die Rede ist hier vom Gaiazoo Kerkrade gleich hinter der deutsch-holländischen Grenze bei Aachen, der erst im Jahre 2005 eröffnet wurde und somit einer der neuesten Tierparks in Europa sein dürfte.

Capybaras

Konzipiert auf der Basis der Gaia-Hypothese, die in den 1960er Jahren entwickelt wurde und besagt, dass die Erde und ihre gesamte Biosphäre als eine einzige organische Einheit zu betrachten sind, sollen hier Tier, Mensch und Landschaft zu einem Ganzen werden. In den vier Bereichen "Limburg", "Taiga", "Savanne" und "Regenwald" wurde entsprechend viel Wert auf die landschaftliche Gestaltung des Wegesystems und der Gehege gelegt. Gleich hinter dem Eingang führt zunächst ein kleiner Weg vorbei an einem Bach und durch eine Höhle zu einem großen Platz mit einem Restaurant, der sozusagen als Verteilerstation dient, von der aus diese Areale betreten werden können.

Sicht auf die Giraffen

An unserem Besuchstag entscheiden wir uns, zuerst den staubigen Savannen Afrikas einen Besuch abzustatten. Der Rundweg ist relativ kurz und liegt über den meisten Gehegen, so dass eigentlich immer eine gute Sicht auf die Tiere und ihre Umgebung gegeben ist. Zu den Highlights gehören neben einem großen Giraffen-Bereich gleich neben dem Restaurant Acacia, von dessen Außenterrasse man einen schönen Blick auf die langhälsigen Gesellen werfen kann, auch ein Löwen-Gehege mit großen Panoramafenstern, in die sogar ein Jeep eingelassen ist, der zur Hälfte in das Königreich der Raubkatzen ragt. Insgesamt wirkt der ganze Savannen-Bereich zwar sehr klein und ist verhältnismäßig schnell durchlaufen, aber die gesamte Gestaltung kann durchaus überzeugen.

Affen im Regenwald

Hauptdarsteller im Regenwald sind offensichtlich die verschiedenen Affenarten, die ein großzügiges Areal für sich alleine beanspruchen. Außerdem gibt es hier auch ein begehbares Gehege mit Totenkopfäffchen, das am Besuchstag aber leider wegen Umbaumaßnahmen nicht geöffnet hatte. Der Übergang zum Bereich "Taiga" ist relativ fließend und zeigt sich hauptsächlich an der andersartigen Gestaltung der Bepflanzung durch viele Nadelhölzer. Hier finden sich nicht nur unter anderem Luchse, Wölfe, Uhus und verschiedene Paarhufer, sondern auch verschiedene Vogelarten, die teilweise in einer begehbaren Voliere besucht werden können.

Gorilla im Bereich Regenwald

"Limburg" schließlich ist der letzte der vier Bereiche, der einen Streichelzoo und hauptsächlich typische Bauernhof-Tiere vorstellt. Mit seiner Fläche von 25 Hektar ist der Gaiazoo alles andere als riesig, wobei man aufgrund der verschlungenen Wegeführung aber trotzdem eine ganze Weile unterwegs ist, wenn man wirklich alles sehen will. Die Gestaltung der Gehege ist zeitgemäß und weist kaum sichtbare Barrieren auf, Stahl; Gitter und Beton wurden zum größten Teil abgelöst durch Naturmaterialien wie Stein und Holz. Dies ist nicht nur optisch schöner als die klassische Tierhaltung mit Käfigen, sondern entspricht auch völlig dem propagierten Gaia-Gedanken. Außerdem bietet der Zoo mehr als genug Spielplätze, auf denen sich der Nachwuchs austoben kann. Besonders erwähnenswert ist hier sicherlich der DinoDome, der seit 2009 mit seiner geodätischen Kuppel und seiner Fläche von 2.500 Quadratmetern den Rekord als größter Indoor-Spielplatz Europas tragen darf.

Impressionen vom Gaiazoo Kerkrade


Allerdings muss man auch darauf hinweisen, dass es sich bei dem Gaiazoo um einen reinen Schönwetter-Zoo handelt. Es gibt kaum überdachte Flächen und Tierhäuser, was einen Besuch an einem Regentag nicht wirklich empfehlenswert macht. Außerdem klaffen noch große Lücken in der Artenvielfalt der dort lebenden Tiere. Dass es dort keine Elefanten oder Tiger gibt, kann man aufgrund der Größe des Zoos sicher verschmerzen, aber dass zum Beispiel völlig auf ein Aquarium mit Salzwasserfischen oder auf Reptilien verzichtet wird, ist schon ein wenig ärgerlich. Ein Kritikpunkt betrifft außerdem die Öffnungszeiten: Gerade einmal sieben Stunden sind für einen Eintrittspreis von 25 Euro an einem Pfingstwochenende eigentlich zu kurz.


© parkscout/MV

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