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30.01.2013 | Kolumnen | Freizeitparks

Herzen im Disneyland


Dass nicht jede positive Veränderung, die in den amerikanischen Disney-Parks realisiert wird, ihren Weg in das französische Königreich der Maus findet, ist ja hinlänglich bekannt. Dies lässt auf der anderen Seite aber auch darauf hoffen, dass nicht jeder Unsinn in Europa importiert wird. Nachdem die Mäusemacher aus den United States schon lange erkannt haben, dass man seinen Besuchern und Fans selbst mit dem größten Mist das sauer verdiente Geld aus den Taschen ziehen kann, war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis auch das Thema "Valentinstag" angegangen würde.

Nun sollen die beiden Disney-Destinationen in den USA vom 11. bis zum 17. Februar zum Epizentrum des kitschigen Liebeskommerzes werden – zumindest wenn es nach den Betreibern der Parks geht. Die dortigen Märchenschlösser sollen allabendlich rot und pink angestrahlt und mit projizierten Herzen und Blümchen geschmückt werden – Kitsch as Kitsch can! Natürlich dient die Aktion nicht dem reinen Selbstzweck, sondern als Vehikel für eine neue Merchandise-Linie, die unter anderem Pins für Verliebte, spezielle Valentinstag-Plüschtiere und anderen Krempel beinhaltet, dienen soll. Wenn für bestimmte Dinge kein Bedarf besteht, wird der Bedarf einfach künstlich erzeugt – und da kaum ein anderer Freizeitpark die Klaviatur der Emotionen so gut spielen kann wie das Unternehmen mit der Maus, steht zu befürchten, dass diese Rechnung auch aufgehen könnte.

Kalkül mit der Liebe

Man stelle sich die bösen Blicke der geliebten Freundin vor, wenn man die rosafarbenen Herzkissen mit Minnie Maus und einem darauf prangenden "I love you"-Schriftzug keines Blickes würdigt oder die total süße Micky-Maus-Vinylmation-Figur mit der Rose und der Pralinenschachtel in der Hand einfach im Regal stehen lässt - zumal man vorher noch kuschelnd vor dem pinken Schloss zu schwülstiger Musik einen Liebeseid geschworen hat. Somit kann für so manchen Geizhals unter den auf Wolke Sieben schwebenden Besuchern der "happyest place on earth" schnell zu einem Beziehungs-Alptraum werden – und es steht zu vermuten, dass man genau das bei dem neuen Event auch einkalkuliert hat.

Ob dieser Wirklichkeit gewordene Valentinstag-Stress auch seinen Weg nach Frankreich, in das Land der Liebe, finden wird, bleibt abzuwarten – der Versuch, im Disneyland Resort Paris im Februar Karneval zu feiern, ist ja gottseidank auch eher kläglich gescheitert. Trotzdem bleibt auch in Europa angesichts von Wirtschaftskrise und schwindender Besucherzahlen ein Restrisiko, dass man mit einem neuen Valentinstag-Event mehr Geld in die gebeutelten Kassen spülen will. Man kann also nur hoffen, dass es ein amerikanisches Phänomen bleibt und Europa von dieser neuen Verkaufsmasche verschont bleibt ...


Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.

Autoreninfo Mike Vester

Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...

© parkscout/MV

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