15.06.2012 | Kolumnen | Freizeitparks
Wie vor wenigen Tagen berichtet, ist im kalifornischen Disney California Adventure Park ein neuer Themenbereich entstanden, dessen Hauptattraktion, ein gigantischer Test-Track-Ableger zum Film "Cars", Fans aus aller Welt mit der Zunge schnalzen lässt. Ein riesiges Gebirgsmassiv, zahlreiche Animatronics auf dem neuesten Stand der Technik, zwei zusätzliche kleinere Rides und eine bis auf das letzte Detail ausgeklügelte Thematisierung haben zusammen mit den Entwicklungskosten und dem Marketing stolze 200 Millionen Dollar verschlungen, also umgerechnet etwa 150 Millionen Euro.
Wenden wir nun den Blick von den USA ab und schauen einmal kurz in den Pariser Walt Disney Studios Park, wo im Jahre 2010 ebenfalls ein ganzer Themenbereich zu einem bekannten Pixar-Film eröffnete, in diesem Fall zu "Toy Story". Zugegebenermaßen ist das "Toy Story Playland" grundsätzlich sehr schön gestaltet worden, und man merkt durchaus, dass die Imagineers die Story des Bereichs konsequent durchdacht haben. Allerdings findet man hier statt eines fetten E-Ticket-Rides, der den Besuchern die Kinnlade nach unten fallen lässt, als Hauptattraktion einen kleinen Half Pipe Coaster von Intamin, der vor allem durch seine miese Kapazität auffällt. Dazu kommt, dass die Fahrt eher belanglos ist und außer ein wenig schaukeln, einmal hoch, einmal runter nicht mehr zu bieten hat. Trotzdem war die Erweiterung des eher unterdimensionierten Walt Disney Studios Park dringend nötig, und hübsch anzusehen ist der Bereich auch durchaus – wäre da nicht das Preisschild, das im übertragenen Sinne am Eingang zu finden ist.
Für den neuen Ratatouille-Darkride, der gerade im Walt Disney Studios Park gebaut und voraussichtlich 2014 eröffnen wird, stehen übrigens 150 Millionen Euro zur Verfügung – das entspricht in etwa der Summe für den bahnbrechenden neuen Themenbereich in Kalifornien. Schienenlos geführte Fahrzeuge und 3D-Projektionen, die sich mit echten Kulissen vermischen, sollen die Gäste dann in die Welt der Ratte Remy entführen – man darf also gespannt sein, ob man diesmal mit dem Geld eine Attraktion verwirklicht, die wie in den USA staunende Besucher hinterlässst und auch so aussieht, als ob sie wirklich 150 Millionen Euro gekostet hat. Mit schierer Größe wie im "Cars Land" kann man in Paris jedenfalls nicht punkten – dafür ist der Platz für die Neuheit einfach viel zu klein.
Kolumne: Investitionen bei Disney
Wie vor wenigen Tagen berichtet, ist im kalifornischen Disney California Adventure Park ein neuer Themenbereich entstanden, dessen Hauptattraktion, ein gigantischer Test-Track-Ableger zum Film "Cars", Fans aus aller Welt mit der Zunge schnalzen lässt. Ein riesiges Gebirgsmassiv, zahlreiche Animatronics auf dem neuesten Stand der Technik, zwei zusätzliche kleinere Rides und eine bis auf das letzte Detail ausgeklügelte Thematisierung haben zusammen mit den Entwicklungskosten und dem Marketing stolze 200 Millionen Dollar verschlungen, also umgerechnet etwa 150 Millionen Euro.
Wenden wir nun den Blick von den USA ab und schauen einmal kurz in den Pariser Walt Disney Studios Park, wo im Jahre 2010 ebenfalls ein ganzer Themenbereich zu einem bekannten Pixar-Film eröffnete, in diesem Fall zu "Toy Story". Zugegebenermaßen ist das "Toy Story Playland" grundsätzlich sehr schön gestaltet worden, und man merkt durchaus, dass die Imagineers die Story des Bereichs konsequent durchdacht haben. Allerdings findet man hier statt eines fetten E-Ticket-Rides, der den Besuchern die Kinnlade nach unten fallen lässt, als Hauptattraktion einen kleinen Half Pipe Coaster von Intamin, der vor allem durch seine miese Kapazität auffällt. Dazu kommt, dass die Fahrt eher belanglos ist und außer ein wenig schaukeln, einmal hoch, einmal runter nicht mehr zu bieten hat. Trotzdem war die Erweiterung des eher unterdimensionierten Walt Disney Studios Park dringend nötig, und hübsch anzusehen ist der Bereich auch durchaus – wäre da nicht das Preisschild, das im übertragenen Sinne am Eingang zu finden ist.
Eine Frage des Budgets
70 Millionen Euro soll der ganze Spaß verschlungen haben – das wäre fast die Hälfte des Budgets, mit dem die Kollegen in Kalifornien nicht nur einen State-of-the-Art-Ride entwickelt haben, sondern auch eine Kulisse in die Landschaft gestellt haben, die nur noch von Universals Harry-Potter-Bereich übertroffen wird. Wenn die Investitionssumme, die seinerzeit in Frankreich publiziert wurde, wirklich stimmen sollte, muss man leider sagen, dass dort etwas mächtig schief läuft. Lizenzen hin, Gewerkschaften her: Der Qualitätsunterschied zwischen dem amerikanischen "Cars Land" und dem europäischen "Toy Story Playland" ist einfach derart hoch, dass sich selbst für den interessierten Laien die Frage stellt, ob man mit 70 Millionen Euro nicht auch etwas Publikumswirksameres hätte bauen können, zumal die Attraktionen selbst nur einen Bruchteil des Geldes ausgemacht haben dürften.Für den neuen Ratatouille-Darkride, der gerade im Walt Disney Studios Park gebaut und voraussichtlich 2014 eröffnen wird, stehen übrigens 150 Millionen Euro zur Verfügung – das entspricht in etwa der Summe für den bahnbrechenden neuen Themenbereich in Kalifornien. Schienenlos geführte Fahrzeuge und 3D-Projektionen, die sich mit echten Kulissen vermischen, sollen die Gäste dann in die Welt der Ratte Remy entführen – man darf also gespannt sein, ob man diesmal mit dem Geld eine Attraktion verwirklicht, die wie in den USA staunende Besucher hinterlässst und auch so aussieht, als ob sie wirklich 150 Millionen Euro gekostet hat. Mit schierer Größe wie im "Cars Land" kann man in Paris jedenfalls nicht punkten – dafür ist der Platz für die Neuheit einfach viel zu klein.
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