Der Zoo am Meer in Bremerhaven setzt seit seinem Neubau 2004 auf ein ganzheitliches Freizeiterlebnis. Statt der Tierschau soll der Zoo die Safaritour bieten, nicht nur die Tiere, sondern auch ihr Lebensraum sollen dem Besucher nahegebracht werden. Zu diesem Zweck sollen auch die notwendigen Absperrungen als solche unbemerkt bleiben und den Eindruck des Tiererlebnisses in freier Wildbahn ermöglichen. Neben den Bewohnern der Nordsee, die im Aquarium mit 2.500 Litern Fassungsvermögen umherschwimmen, kann der Besucher auch Tiere der Küsten- und Uferregionen wie Eisbären, Pinguine und Enten beobachten. Aber auch echte "Landratten", wie Chamäleons, Leguane, Meerschweinchen oder Affen haben im Zoo am Meer ein neues Zuhause gefunden.
Nicht nur im Wasser zu Hause
Die Chance, mit dem Umbau "alles richtig zu machen", wurde genutzt: Die Einbeziehung der natürlichen Meereskulisse in die Gehegegestaltung vermittelt durch die großzügigen, naturnahen Biotopanlagen einen Eindruck von der Weite im Lebensraum von Robben, Pinguinen und ihren tierischen Kollegen. In dem ständig gereinigten und daher glasklaren Wasser hinter dicken Glasscheiben tummeln sich Eisbären so nah, dass man unweigerlich Gänsehaut bekommen muss. Auch die quirligen Zwergotter sind auf ihren Unterwasserstreifzügen prima zu beobachten. Das Leben begann im Wasser, und da Wasser ein Themenschwerpunkt im Zoo am Meer ist, sind neben Scholle, Kabeljau, Knurrhahn, Seesternen und Seeigel auch versteinerte Wasserlebewesen in vielfältiger Form zu sehen.
Im Nordsee-Aquarium trifft man in neun Becken mit einem Gesamtwasservolumen von etwa 200.000 Litern auf Tiere verschiedener Lebensräume der Nordsee. Tiere des Brackwassers der Weser, wie beispielsweise Zander, Aal oder Meerforelle werden hier vorgestellt. In Seegraswiesen lassen sich Jungfische, Seenadeln und Seepferdchen beobachten. Der Nachbau einer Hafenmole mit ihren Bewohnern beeindruckt ebenso wie die Tangwälder vor Helgoland. Doch auch andere Tiere, die man eigentlich weder dem nassen Element noch einer nordischen Herkunft zurechnen würde, haben in Bremerhaven eine Heimat gefunden und fühlen sich sichtlich wohl: Die Schimpansen mit ihren Jungtieren in der weiten Zoosavanne und die kleinen Weißgesichtsseidenaffen im Regenwald begeistern immer.
Lehrreiches Engagement
Der Zoo engagiert sich für den Schutz bedrohter Tierarten mit der Beteiligung an Zuchtprogrammen und Projekten in den Herkunftsländern der Tiere. Bei verschiedenen Veranstaltungen wird in vielfältiger Weise auf die Bedrohung von Tierarten und Lebensräumen hingewiesen, damit auch die Besucher ein Gespür für die Wichtigkeit dieser Projekte bekommen. Forschungen an Wildtieren und naturkundliche Bildung in Form von Zooschulunterricht gehören heute ebenfalls zu den Aufgaben von modernen Zoos. Insgesamt kann der Zoo am Meer mit seiner modernen Gestaltung und Präsentation überzeugen und sollte bei einem Aufenthalt im Raum Bremerhaven zu den Ausflugszielen gehören.