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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
20.07.2008 | Freizeitparks | Magazin

Die besten Darkrides in Europa


Das Aushängeschild von Freizeitparks sind in der Regel Achterbahnen – von riesigen Stahl- und Holzungetümen angefangen bis hin zu kinderfreundlichen Familiencoastern.

Hinter dieser Fassade versteckt sich einer der besten Darkrides Europas: "Pirates of the Caribeean" in Disneyland Park, Paris.
Genauso beliebt sind aber durchaus auch die sogenannten Darkrides - Themenfahrten in Hallen, in denen die ganze Familie durch fremde Länder reisen, spannende Abenteuer erleben und in eine aufregende Welt eintauchen kann. Die europäische Hauptstadt dieser Darkrides ist natürlich Paris. Im dortigen Disneyland Park findet man nicht weniger als gleich sieben davon, die auch qualitativ auf höchster Ebene anzusiedeln sind. Prunkstück ist dabei die oft kopierte, aber nie erreichte Wasserfahrt “Pirates of the Caribbean”, die sogar mit der Verfilmung “Fluch der Karibik” ihren Weg in die Kinos fand. Die Bewegungen der Figuren sind dabei derart realistisch, daß man schon genau hinschauen muß, um zu erkennen, ob es sich dabei anstatt der üblichen Animatronics nicht doch um wirkliche Menschen handelt.

Aber auch die anderen Darkrides überzeugen auf ganzer Linie: Die romantisch-verklärte Gruselgeschichte “Phantom Manor” (die ebenfalls 2003 mit Eddie Murphy in der Hauptrolle verfilmt wurde), die bunte Reise um die Welt mit dem Namen “It's a small world” oder drei weitere Themenfahrten zu den Disney-Klassikern “Schneewittchen”, “Pinocchio” und “Peter Pan” sorgen für umfassende Unterhaltung für die ganze Familie. Gerade in Disneyland Park kann man sehr gut sehen, daß aufwendig gestaltete Darkrides genauso populär sein können wie Achterbahnen: Die längste Warteschlange des Parks findet man meist bei den Abenteuern von Peter Pan.
Animatronic bei "Challenge of Tutankhamon"
Interaktiver Mumienschanz

Aber auch andere Parks wissen natürlich um die Publikumswirksamkeit dieser Attraktionen. Einen weiteren bemerkenswerten Vertreter dieser Art findet man in Walibi Belgien. Bei “Challenge of Tutankhamon” erleben die Besucher eine ägyptische Szenerie, die durch einen Fluch mit allerlei untoten Gruselgestalten bevölkert ist. Der Clou dieses Darkrides ist, daß man diese Gestalten während der Fahrt mit Laserpistolen zurück in die altägyptischen Jagdgründe befördern kann. Je nach Treffsicherheit erwarten die Mumienjäger am Ende drei verschiedene Schlußszenen – wer es also bis in die Schatzkammer des Pharaos schaffen will, muß schon genau zielen können.

Im holländischen Efteling kann man hingegen die Waffen zuhause lassen – geschossen wird hier nicht. Dafür gibt es aber gleich drei Darkrides, die den Vergleich mit Disney keineswegs scheuen müssen. Bei “Fata Morgana” verschlägt es die Besucher tief hinein in die Welt der 1001 Nächte, die sogar mit einigen überraschenden Spezialeffekten für Staunen sorgt. Auch “Traumflug”, ein Besuch bei Trollen und Elfen, hält am Ende noch eine kleine Überraschung für die Gäste bereit, die hier aber nicht verraten werden soll. “Carnaval Festival”, eine bunte und durchgeknallte Fahrt, die sich in ihrer Machart an Disney's “It's a small world” orientiert, rundet das gelungene Darkride-Angebot in Efteling ab.

Bei unseren nördlichen Nachbarn sieht es um das Thema Darkrides nicht ganz so gut bestellt aus. Aber auch dort werden Freunde origineller Themenfahrten durchaus fündig. Besonders herauszuheben ist hier “Minen”, ein kleiner aber feiner Darkride im Kopenhagener Tivoli Gardens, der direkt unter der alten Holzachterbahn “Rutschebanen” gebaut wurde und durch seine Kompaktheit überrascht. Die Fahrt ist zwar nicht sonderlich aufwendig gestaltet worden, bietet aber einige witzige Effekte und vor allem eine überzeugende Atmosphäre.

"Piraten in Batavia", Europa-Park
Piraten, Piraten!

In südlicheren Gefilden ist es vor allem das Gardaland, das mit seinen beiden Darkrides “Il Corsari” und “La Valle dei Re” Akzente setzt. Bei ersterem erfolgt die Wegeführung des Eingangsbereichs übrigens durch einen 1:1-Nachbau eines Piratenschiffs. Unter Deck beginnt dann die Bootsfahrt, die komplett unterirdisch die Besucher in die Welt der Freibeuter entführt. Bei “La Valle dei Re” begibt man sich hingegen im prächtigen Tempel von Abu Simbel auf die Suche nach dem Schatz der Pharaonen.

Wer nun glaubt, daß man aufwendige Darkrides nur im Ausland finden kann, irrt sich gewaltig. Auch hierzulande gibt es durchaus einige Themenfahrten, die sich sehen lassen können. Der Europa-Park in Rust lädt seine Besucher zum Beispiel bei “Piraten von Batavia” zu einem Ausflug in das Indonesien längst vergangener Zeiten ein, als dort Seeräuber für Angst und Schrecken sorgten, oder schickt seine Gäste im “Geisterschloß” durch eine reich dekorierte Gruselbahn mit kleinen Schockeffekten. Auch Phantasialand in Brühl hat schon früh erkannt, daß Darkrides zu den Publikumslieblingen zählen – ingesamt vier dieser Attraktionsarten sorgen dort heute für familientauglichen Spaß: Von klassischen Marionetten über die fast komplett unterirdisch gebaute “Geisterrikscha” bis hin zu einem Ausflug in die Welt Mexikos in der “Silbermine” reicht das Angebot.

Ebenfalls einen Darkride bietet auch der Holiday Park, der ansonsten eher für seine mehrfach ausgezeichnete Achterbahn “Expedition GeForce” bekannt ist. Dort werden die Besucher bei “Burg Falkenstein” auf eine Zeitreise durch das Mittelalter geschickt und können Raubritter, Jungfrauen und sogar Drachen aus nächster Nähe erleben. Auch der Movie Park Germany hat mit der 2005 eröffneten Anlage „Ice Age“ einen echten Hit gelandet, der vor allem durch neue Spezialeffekte wie künstlichen Schnee oder Kältezonen während der Fahrt glänzt.
Elfen in Efteling
Darkrides für die Zukunft

Darkrides sind die “stillen Stars” der Freizeitparks. Sie haben meistens eine immens hohe Kapazität, so daß sich die Wartezeiten dort in angenehmen Grenzen halten, sie sind meistens voll familienkompatibel, so daß sie vom kleinen Kind bis hin zu den Großeltern von allen genutzt werden können, und sie schaffen es in der Regel am besten, Besucher in eine andere, fremde Welt zu versetzen. Leider sind sie auf der anderen Seite auch sehr kostenintensiv – ihre Anschaffung verschluckt nicht selten mehr Geld als eine ausgewachsene Achterbahn.

Dazu kommt, daß der kreative Aufwand für eine Themenfahrt ebenfalls weitaus höher ist als bei normalen Coastern. Dadurch läßt sich wohl erklären, warum viele Freizeitparks trotz der immensen Vorteile auf den Bau eines aufwendigen Darkrides verzichten und lieber in werbewirksamere Achterbahnen investieren.


© parkscout/MV, Bilder: Parkscout

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