Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
21.06.2006 | Freizeitparks | Magazin
Black Mamba vs. MP Xpress
Inverter fahren alle gleich – schließlich hängt man ja bei allen Achterbahnen dieses Typs unter den Schienen und fährt durch die unterschiedlichsten Überschlagselemente. Diese recht verbreitete Meinung wird zur Zeit durch Black Mamba, der neuen Großattraktion des Phantasialand eindrucksvoll widerlegt. Wenn man einmal die Merkmale dieser Bahn mit denen des MP Xpress, einem Standard-Inverter im Movie Park Germany, vergleicht, werden die Unterschiede schnell deutlich:
MP Xpress
Die schwarze Mamba wurde in einem neuen afrikanischen Themenbereich sprichwörtlich vergraben – Teile der Streckenführung sind von außen nicht einsehbar. Die Fahrt führt vorbei an rauschenden Wasserfällen, Dschungel-Vegetation und Felsmassiven, selbst die Station und der Lift des Coasters wurden aufwendig gestaltet. Komplettiert wird das ganze noch durch eine sagenhaft real wirkende Soundkulisse, die den Besucher im wahrsten Sinne des Wortes mitten nach Afrika katapultiert. Im Gegensatz dazu wirkt MP Xpress fast schon trostlos. Thematisierungsansätze sind nur sporadisch vorhanden – die Bahn steht im Prinzip "völlig nackt" auf dem Gelände des Filmparks. Zwar wurde die Stahlkonstruktion mit einer sehr edel wirkenden Farbkombination lackiert, allerdings rettet dies das Gesamtbild auch nicht wirklich. Der Punkt geht also ganz klar nach Brühl.
Fahrkomfort
Da die Sitze eines Inverters mit Schulterbügeln ausgestattet sind, ist die Laufruhe bei einem Coaster dieser Art immens wichtig. Jede noch so kleine Unebenheit in der Strecke wirkt sich negativ auf das Fahrverhalten aus: Ruckelige Stellen werden meist mit Berührungen an eben diesen Bügeln quittiert, die als leichte "Ohrfeigen" empfunden werden. Während die Black Mamba ihre Gäste sanft und völlig schlagfrei durch die Überschlagselemente katapultiert, geht es in Bottrop ungleich rauher zu: Auch in Punkto Fahrkomfort hat das Phantasialand hier klar die Nase vorne – auch wenn denn meisten Gästen aus Mangel an Vergleichsmöglichkeiten dies kaum auffallen wird.
Black Mamba
Die Kapazität einer Achterbahn ist gerade in größeren Parks immens wichtig. Je niedriger sie ist, desto länger muß man in der Warteschlange ausharren. Beide Bahnen können mit zwei Zügen fahren – allerdings sitzen bei der Mamba im Gegensatz zum MP Xpress gleich vier Leute nebeneinander. Obwohl die Bottroper Bahn mit einer Kapazität von rund 1.000 Personen pro Stunde schon gar nicht so schlecht abschneidet, setzt das Phantasialand noch eins drauf: 1.500 Personen pro Stunde können bei der Brühler Schlange abgefertigt werden, wodurch sich die Wartezeiten an nicht ganz so vollen Tagen in engen Grenzen hält.
Streckenlayout
Welche der beiden Streckenführungen nun die bessere ist, läßt sich nur schwer beurteilen. Das Layout im Movie Park Germany ist zwar nicht sonderlich originell – es handelt sich dabei um eine Standardbahn, die baugleich auch in vielen anderen Freizeitparks zu finden ist. Auf der anderen Seite ist das Gefühl der Orientierungslosigkeit hier aber stärker ausgeprägt als bei der Black Mamba, die dafür mit neuen Fahrelementen und Beinahe-Kollisionen mit der Umgebung aufwarten kann. Letztendlich ist es wohl eine Frage des persönlichen Geschmacks, wer hier die Krone verdient hat...
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Fazit
Nicht zuletzt dank der grandiosen Thematisierung geht der Punktesieg klar an die Black Mamba des Phantasialand, obwohl der Vergleich schon fast ein wenig unfair ist: Die Schlange in Brühl hat sich schon nach wenigen Tagen bei den meisten Achterbahnfans auf den ersten Platz der persönlichen europäischen Inverter-Liste geschlichen und selbst eine Ausnahmebahn wie Nemesis im englischen Alton Towers geschlagen. Allerdings soll dies natürlich den Fahrspaß auf MP Xpress keinesfalls mindern – die Bahn im Movie Park Germany macht zweifelsfrei auch jede Menge Spaß. Allerdings gilt auch hier wie immer im Leben: Es kann nur einen Sieger geben!
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