31.01.2017 | Interviews | Magazin | Freizeitparks
Projekt V: Das Interview Teil 1
Im Jahre 2017 wird der Europa-Park in Rust mit einem Investitionsvolumen von 25 Millionen Euro die teuerste Einzelattraktion in seiner Geschichte eröffnen und seine Gäste in die wunderbare Welt der Flugpioniere Egbert und Kaspar Eulenstein entführen. Das Entwerfen flugfähiger Maschinen hat die beiden Wissenschaftler schon seit ihrer Kindheit fasziniert. Skizzen, Studien und Experimente, um eines Tages selbst in die Luft aufzusteigen, bestimmen ihre Biografien. In ihrem Laboratorium ließen sie nichts unversucht, um den großen Kindheitstraum real werden zu lassen: Fliegen, so frei wie ein Vogel, jederzeit und wohin das Herz einen trägt.
Die neue Großattraktion, die derzeit unter dem Arbeitstitel "Project V" im deutschen Themenbereich entsteht, lässt seine Besucher an den technischen Errungenschaften der beiden Flugpioniere teilnehmen. Mit sesselliftartigen Gondeln gleiten die 140 Passagiere in zwei Theatern auf spektakuläre Weise durch die Lüfte. Auf den Leinwänden mit einem Durchmesser von 21 Metern werden sensationelle Aufnahmen von Europas Landschaften und Metropolen aus der Co-Produktion von MackMedia und Ambient Entertainment zu bestaunen sein. Mit "Project V" präsentiert der Europa-Park eine Deutschland-Premiere und zugleich auch das größte Flying Theatre Europas.
Wir hatten die Gelegenheit mit Geschäftsführer Michael Mack über die technischen Details und die Realisierung dieses außergewöhnlichen Projekts zu sprechen.
Parkscout: "Project V" ist ja ein für Deutschland und eigentlich auch Europa völlig neuartiges Attraktionskonzept. Könnten Sie uns kurz für alle Leser, die damit vielleicht nicht vertraut sind, erklären, was das ganz Besondere daran sein wird?
Michael Mack: Beim "Project V" handelt es sich um ein sogenanntes Flying Theatre. Dabei sitzen die Besucher in einzelnen Gondeln, die sich in einem großen Kuppelkino in drei verschiedenen Bewegungs-Achsen synchron zu einem Film bewegen. Dieser von MackMedia produzierte Film wird aus Flugaufnahmen über die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Europas bestehen und, mit zusätzlichen Effekten wie Wind, Wasser und Gerüchen, den Besuchern das Gefühl geben, wirklich über diesen wunderschönen Kontinent zu fliegen.
Parkscout: Wie lange lag die Planung für "Project V" eigentlich schon in der Schublade und war der "Traumzeit-Dome" vielleicht eine Art Test, ob eine projektionsbasierte Attraktion heutzutage noch genug Besucher anzieht?
Michael Mack: Nein, der "Traumzeit-Dome" war eine relativ spontane Entscheidung einer zusätzlichen Neuheit zum 40. Geburtstag des Europa-Park und kein Test.
Erste Überlegungen für eine derartige Attraktion sind tatsächlich schon älter, richtig konkret wurde es aber Mitte / Ende 2014 nach der Eröffnung von "Arthur", als ich mit meinem Team die nächsten Projekte besprochen habe. Wir planen Attraktionen ja stets auch unter dem Gesichtspunkt der Besucher-Ströme und da war es uns wichtig, der Deutschen Straße tagsüber neues Leben einzuhauchen, nachdem die Entwicklung der Achse Irland – England – Märchenwald ja weitgehend abgeschlossen bzw. geplant war.
Anfang 2015 habe ich dann mit einer kleinen Gruppe auf einem Research-Trip bereits existierende Anlagen angeschaut, um einen Hersteller für diese Anlage zu finden. Dazu kamen auch noch recht aufwändige Verhandlungen mit den lokalen Behörden, da wir es hier mit einem sehr exponierten Bauplatz direkt an der Baugrenze zu tun hatten. Mir fiel schon ein gewaltiger Stein vom Herzen, als der Gemeinderat nach meiner Präsentation und der persönlichen Zusage, dass es hier keine weitere Lärmbelästigung für die Anwohner geben wird, das grüne Licht erteilt hat.
Michael Mack: Auch bei Animationsfilmen braucht man ja ein cineastisches Auge, was Holger Tappe mit den 3D-Filmen "Das Geheimnis von Schloss Balthasar", "Das Zeitkarussell" und auch "Happy Family" bewiesen hat. Insbesondere in "Das Zeitkarussell" gibt es einige Einstellungen, bei denen man sein Auge für Landschaften schon deutlich sehen kann. Außerdem ist Herr Tappe übrigens auch ein begnadeter Fotograf. Für mich stand außer Frage, dass er einen großartigen Job machen wird. Und was auch wichtig ist: Er ist genauso wie ich ein Positiv Verrückter im Bereich Film. Wir können stundenlang über einzelne Einstellungen oder Equipment diskutieren und mit einer solchen Leidenschaft kann ich mir keinen besseren Partner respektive Regisseur für unser Unternehmen vorstellen!
Parkscout: Nach welchen Kriterien wurden eigentlich die einzelnen europäischen Landmarks ausgewählt?
Michael Mack: Tatsächlich haben wir uns anfangs mit Mack Solutions und Holger Tappe zusammengesetzt und erste Ideen entworfen. Letzten Endes waren es aber dann mein Vater, mein Onkel, mein Bruder und ich, die die finale Wahl getroffen haben. Dabei spielte natürlich die Bekanntheit der einzelnen Stätten eine wichtige Rolle: "Woran denkt Ihr bei Europa?". Dann wurden aber natürlich auch andere Punkte berücksichtigt: "Wo kommen unsere Besucher her, mit was stellen sie eine emotionale Verbindung her?", "Welche Themenbereiche haben wir bereits im Park?", "Welche Themenbereiche wollen wir vielleicht noch einmal bauen?". Und, das ist nun einmal so bei einem Familienunternehmen wie dem unseren: Natürlich sind auch Emotionen und persönliche Vorlieben wichtig. Was wir auf jeden Fall gemerkt haben: Stoff genug für weitere Filme gibt es definitiv!
Michael Mack: Das ist ganz unterschiedlich: hier vor Ort im Europa-Park haben wir eine Sequenz sicherlich zehnmal am Stück bei besten Bedingungen gedreht. An einem anderen Standort haben wir die Genehmigung nur für einen einzigen Überflug bekommen. Da muss schon alles sitzen. An wieder anderen Orten war der Europa-Park leider nicht so bekannt, als dass man uns vertraut hätte. Dort werden wir tatsächlich auf die ein oder andere Hilfestellung vom Computer zurückgreifen müssen.
Parkscout: Wird es auch einen alternativen Film mit kleinen Änderungen für die Winteröffnung des Europa-Park geben wie bei "Das Geheimnis von Schloss Balthasar"?
Michael Mack: Das Fahrsystem des Herstellers Brogent, welches das wohl dynamischste Flying Theatre auf dem Markt ist, erlaubt uns tatsächlich einen sehr hohen Freiheitsgrad in den Bewegungen. Auch deshalb sind wir durchaus bestrebt, kleine Gimmicks zu Weihnachten oder auch zu Halloween einzubauen. Theoretisch kann unsere Anlage sogar wirklich actionreiche Bewegungen zulassen. Da ist also einiges möglich in den nächsten Jahren.
Parkscout: Neben Effekten wie Wind, Wasser oder Gerüche ist auch die musikalische Untermalung der Bilder ein wichtiger Bestandteil für eine möglichst emotionale Wirkung. Können Sie uns schon verraten, wer für die Kompositionen zuständig sein wird?
Michael Mack: Ja, wir freuen uns sehr, dass wir Kolja Erdmann haben verpflichten können. Er hat schon bei einigen Projekten bewiesen, dass er große Film-Kompositionen wirklich meisterhaft komponiert und arrangiert und insofern freut es mich, dass er mit von der Partie ist.
Lesen Sie in den nächsten Tagen den zweiten Teil des Interviews mit Michael Mack ...
Die neue Großattraktion, die derzeit unter dem Arbeitstitel "Project V" im deutschen Themenbereich entsteht, lässt seine Besucher an den technischen Errungenschaften der beiden Flugpioniere teilnehmen. Mit sesselliftartigen Gondeln gleiten die 140 Passagiere in zwei Theatern auf spektakuläre Weise durch die Lüfte. Auf den Leinwänden mit einem Durchmesser von 21 Metern werden sensationelle Aufnahmen von Europas Landschaften und Metropolen aus der Co-Produktion von MackMedia und Ambient Entertainment zu bestaunen sein. Mit "Project V" präsentiert der Europa-Park eine Deutschland-Premiere und zugleich auch das größte Flying Theatre Europas.
Wir hatten die Gelegenheit mit Geschäftsführer Michael Mack über die technischen Details und die Realisierung dieses außergewöhnlichen Projekts zu sprechen.
Parkscout: "Project V" ist ja ein für Deutschland und eigentlich auch Europa völlig neuartiges Attraktionskonzept. Könnten Sie uns kurz für alle Leser, die damit vielleicht nicht vertraut sind, erklären, was das ganz Besondere daran sein wird?
Michael Mack: Beim "Project V" handelt es sich um ein sogenanntes Flying Theatre. Dabei sitzen die Besucher in einzelnen Gondeln, die sich in einem großen Kuppelkino in drei verschiedenen Bewegungs-Achsen synchron zu einem Film bewegen. Dieser von MackMedia produzierte Film wird aus Flugaufnahmen über die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Europas bestehen und, mit zusätzlichen Effekten wie Wind, Wasser und Gerüchen, den Besuchern das Gefühl geben, wirklich über diesen wunderschönen Kontinent zu fliegen.
Parkscout: Wie lange lag die Planung für "Project V" eigentlich schon in der Schublade und war der "Traumzeit-Dome" vielleicht eine Art Test, ob eine projektionsbasierte Attraktion heutzutage noch genug Besucher anzieht?
Michael Mack: Nein, der "Traumzeit-Dome" war eine relativ spontane Entscheidung einer zusätzlichen Neuheit zum 40. Geburtstag des Europa-Park und kein Test.
Erste Überlegungen für eine derartige Attraktion sind tatsächlich schon älter, richtig konkret wurde es aber Mitte / Ende 2014 nach der Eröffnung von "Arthur", als ich mit meinem Team die nächsten Projekte besprochen habe. Wir planen Attraktionen ja stets auch unter dem Gesichtspunkt der Besucher-Ströme und da war es uns wichtig, der Deutschen Straße tagsüber neues Leben einzuhauchen, nachdem die Entwicklung der Achse Irland – England – Märchenwald ja weitgehend abgeschlossen bzw. geplant war.
Anfang 2015 habe ich dann mit einer kleinen Gruppe auf einem Research-Trip bereits existierende Anlagen angeschaut, um einen Hersteller für diese Anlage zu finden. Dazu kamen auch noch recht aufwändige Verhandlungen mit den lokalen Behörden, da wir es hier mit einem sehr exponierten Bauplatz direkt an der Baugrenze zu tun hatten. Mir fiel schon ein gewaltiger Stein vom Herzen, als der Gemeinderat nach meiner Präsentation und der persönlichen Zusage, dass es hier keine weitere Lärmbelästigung für die Anwohner geben wird, das grüne Licht erteilt hat.
Der Regisseur
Parkscout: Mit Holger Tappe wurde ja ein Regisseur mit dem Film betraut, der bisher eher im Animationssektor zuhause war. Wie kam es zu dieser Entscheidung und warum haben Sie das Projekt keinem erfahrenen Landschaftsfilmer überlassen?Michael Mack: Auch bei Animationsfilmen braucht man ja ein cineastisches Auge, was Holger Tappe mit den 3D-Filmen "Das Geheimnis von Schloss Balthasar", "Das Zeitkarussell" und auch "Happy Family" bewiesen hat. Insbesondere in "Das Zeitkarussell" gibt es einige Einstellungen, bei denen man sein Auge für Landschaften schon deutlich sehen kann. Außerdem ist Herr Tappe übrigens auch ein begnadeter Fotograf. Für mich stand außer Frage, dass er einen großartigen Job machen wird. Und was auch wichtig ist: Er ist genauso wie ich ein Positiv Verrückter im Bereich Film. Wir können stundenlang über einzelne Einstellungen oder Equipment diskutieren und mit einer solchen Leidenschaft kann ich mir keinen besseren Partner respektive Regisseur für unser Unternehmen vorstellen!
Parkscout: Nach welchen Kriterien wurden eigentlich die einzelnen europäischen Landmarks ausgewählt?
Michael Mack: Tatsächlich haben wir uns anfangs mit Mack Solutions und Holger Tappe zusammengesetzt und erste Ideen entworfen. Letzten Endes waren es aber dann mein Vater, mein Onkel, mein Bruder und ich, die die finale Wahl getroffen haben. Dabei spielte natürlich die Bekanntheit der einzelnen Stätten eine wichtige Rolle: "Woran denkt Ihr bei Europa?". Dann wurden aber natürlich auch andere Punkte berücksichtigt: "Wo kommen unsere Besucher her, mit was stellen sie eine emotionale Verbindung her?", "Welche Themenbereiche haben wir bereits im Park?", "Welche Themenbereiche wollen wir vielleicht noch einmal bauen?". Und, das ist nun einmal so bei einem Familienunternehmen wie dem unseren: Natürlich sind auch Emotionen und persönliche Vorlieben wichtig. Was wir auf jeden Fall gemerkt haben: Stoff genug für weitere Filme gibt es definitiv!
Inhalt des Films
Parkscout: Der Film soll ja etwa 4,5 Minuten lang sein und wird vermutlich zahlreiche überwältigende Aufnahmen enthalten. Haben Sie dafür immer auf den "perfekten Moment" warten müssen oder wird der Film entsprechend noch digital, zum Beispiel mit Farbkorrekturen oder computergenerierten Objekten, nachbearbeitet?Michael Mack: Das ist ganz unterschiedlich: hier vor Ort im Europa-Park haben wir eine Sequenz sicherlich zehnmal am Stück bei besten Bedingungen gedreht. An einem anderen Standort haben wir die Genehmigung nur für einen einzigen Überflug bekommen. Da muss schon alles sitzen. An wieder anderen Orten war der Europa-Park leider nicht so bekannt, als dass man uns vertraut hätte. Dort werden wir tatsächlich auf die ein oder andere Hilfestellung vom Computer zurückgreifen müssen.
Parkscout: Wird es auch einen alternativen Film mit kleinen Änderungen für die Winteröffnung des Europa-Park geben wie bei "Das Geheimnis von Schloss Balthasar"?
Michael Mack: Das Fahrsystem des Herstellers Brogent, welches das wohl dynamischste Flying Theatre auf dem Markt ist, erlaubt uns tatsächlich einen sehr hohen Freiheitsgrad in den Bewegungen. Auch deshalb sind wir durchaus bestrebt, kleine Gimmicks zu Weihnachten oder auch zu Halloween einzubauen. Theoretisch kann unsere Anlage sogar wirklich actionreiche Bewegungen zulassen. Da ist also einiges möglich in den nächsten Jahren.
Parkscout: Neben Effekten wie Wind, Wasser oder Gerüche ist auch die musikalische Untermalung der Bilder ein wichtiger Bestandteil für eine möglichst emotionale Wirkung. Können Sie uns schon verraten, wer für die Kompositionen zuständig sein wird?
Michael Mack: Ja, wir freuen uns sehr, dass wir Kolja Erdmann haben verpflichten können. Er hat schon bei einigen Projekten bewiesen, dass er große Film-Kompositionen wirklich meisterhaft komponiert und arrangiert und insofern freut es mich, dass er mit von der Partie ist.
Lesen Sie in den nächsten Tagen den zweiten Teil des Interviews mit Michael Mack ...
© parkscout/MV