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Im Jahre 2007 fanden im Europa-Park zum ersten Mal die "Terenzi Horror Nights" statt, ein Halloween-Special-Event, das in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Sänger Marc Terenzi als eigenständige Abendveranstaltung präsentiert wurde. Bei der anfangs noch recht überschaubaren Produktion gab es seinerzeit ein wirklich überzeugendes Premium-Maze, aufwendig geschminkte Akteure und eine beklemmende Atmosphäre mit Rock-Einflüssen und vor allem viel Potential für zukünftige Folge-Events.
Leider konnte das Premierenjahr qualitativ bei den weiteren Ausbaustufen nie wieder erreicht werden – die Hochglanzprospekte versprachen viel, aber letztendlich konnte man den hohen Erwartungen nicht mehr gerecht werden, das Event erreichte im letzten Jahr einen Tiefpunkt, während in der Zwischenzeit sogar ein kleiner Park im Sauerland mit seinem ambitionierten Halloween-Event hupend an Herrn Terenzi vorbei fuhr. Dass der Europa-Park, dessen guter Name mit den Horror Nights verknüpft wurde, diese Entwicklung nicht mehr länger tolerieren konnte, war nur eine Frage der Zeit.
Dieses Jahr nun sollte alles anders werden. Marc Terenzi sollte nur noch ausschließlich für die abendliche Halloween-Show zuständig sein, drei von insgesamt fünf Mazes sollten von der niederländischen Firma Jora Entertainment, die mit ihren Ideen schon in Walibi Holland für Furore sorgte, realisiert werden, die den Ansprüchen eines Events in Deutschlands größtem Freizeitpark auch Rechnung tragen. Doch was blieb am Premierentag der diesjährigen Horror Nights übrig von all den Hoffnungen, die man aufgrund dieser ganzen Veränderungen haben konnte? Um es vorweg zu nehmen: Die Hoffnungen wurden nicht nur erfüllt, sondern ganz und gar übertroffen!
Die Horror Nights 2012 sind nicht nur ein qualitativer Quantensprung im Vergleich zu den letzten vier Jahren – dem neuen Team ist es sogar auf Anhieb gelungen, den bisherigen Spitzenreitern in Deutschland und Benelux die Stirn zu bieten. Dies liegt natürlich nicht nur an der herrlich-mythischen Umgebung des griechischen Themenbereichs, wo das Event in diesem Jahr statt findet, sondern vor allem an den neuen Mazes, die mit aufwendigen Dekoelementen, einem originellen Szenario und vielen kleinen multimedialen Kniffen dafür sorgen, dass man sich wirklich an einem fremden Ort befindet und nicht in einem Zelt mit Wänden aus Sperrholz.
"The Villa" ist ein viktorianisches Anwesen, in dessem Inneren lange Flure auf die Gäste warten mit im wahrsten Sinne des Wortes erschreckenden Bildern und anderen Räumlichkeiten, in denen es nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint. Mit "Take Away" gibt es einen chinesischen Imbiss nebst einer Begehung durch die Hinterzimmer, bei der man schnell merkt, dass man um das dort servierte Essen einen großen Bogen machen sollte. Spätestens wenn man zwei Damen sieht, die genüsslich auf einer Katze kauen, weiß man wieder eine gute deutsche Bratwurst zu schätzen. Und da wäre noch "Down", der Favorit des Autors, bei dem es durch eine unterirdische Kanalisation geht. Hier sind die Dekoelemente zwar spartanisch ausgefallen, aber ausgeklügelte Soundeffekte, viel Nebel und diffuses Licht, dass aus Gullideckeln von oben auf die orientierungslosen Gäste scheint, sorgen für eine herrlich beklemmende Stimmung. Neben den weiteren Mazes "Zombieville", das teils indoor und teils outdoor verläuft, sowie "Be Mine" gibt es auch in diesem Jahr eine Halloween-Show mit Marc Terenzi, die durchaus sehenswert ist, obwohl sie nicht ganz die satirischen Qualitäten aus dem Vorjahr erreicht.
Die motivierten Monster in den einzelnen Mazes agierten schon am Premierentag erstaunlich gut und nutzten die gegebenen Möglichkeiten der Einrichtung entsprechend aus. Zwar ist hier noch ein wenig Luft nach oben, aber man darf nie vergessen, dass hinter den Masken auch nur Menschen stecken, die sich erst einmal "warm" spielen müssen und ihre Performance in den Folgetagen auch sicher noch ausbauen werden. Obwohl insgesamt noch zu wenig Monster auf den Wegen zu sehen waren, gibt es durchaus einige Ecken mit Street Entertainment, zum Beispiel mit China-Krachern um sich werfende Kobolde oder Ninja-Kämpfe im Bereich von "Take Away". Und am späten Abend ist da ja schließlich auch noch der "Vampire's Club" mit tanzenden Blutsaugern, wummernden Bässen und einer Bar, die fast alle Wünsche erfüllt.
Fazit
Mit den Horror Nights 2012 ist dem Europa-Park ein ganz großer Coup gelungen, mit dem man angesichts des schlecht bemalten 3D-Maze, den nicht so ganz taufrischen Kirmes-Attraktionen und dem schrecklichen Karaoke-Oktoberfeast aus dem Vorjahr nicht mehr gerechnet hatte. Hervorragende Mazes mit motivierten Mitarbeitern und ein durchdachtes Konzept nebst schön-schrecklicher Atmosphäre dürften dafür sorgen, dass die Horror Nights dank der Mund-zu-Mund-Propaganda im Laufe des Oktobers immer stärker besucht werden. Wer die Neuinterpretation des Ruster Halloween-Spektakels live erleben will, sollte sich also möglichst schnell dorthin begeben, wenn er lange Wartezeiten vermeiden möchte. Denn eines garantieren wir: Es lohnt sich wie nie zuvor!
Lesen Sie morgen ein Interview mit Miro Gronau, Operations Manager Europa-Park, über die diesjährigen Horror Nights Starring Marc Terenzi ...