Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
08.05.2008 | Freizeitparks | Magazin
Parkscout im Gespräch mit Thomas Mack
Anlässlich der Urkundenübergabe für die Wahl zum "Freizeitpark des Jahres", die der Europa-Park beim diesjährigen Parkscout-Award für sich entscheiden konnte, traf Jürgen Meinerzhagen Thomas Mack, der zusammen mit seinem Bruder Michael vor einiger Zeit aktiv in die Geschäftsführung des Europa-Park eingetreten ist. Während Michael die Bereiche Strategische Geschäftsentwicklung und Parkleitung verantwortet, fallen Hotels und Gastronomie in den Bereich von Thomas Mack.
Jürgen Meinerzhagen (JM): Herr Mack, seit einiger Zeit sind Sie nun "offiziell" in die Fußstapfen Ihres Vaters und Ihres Großvaters getreten und lenken die Geschicke in der Geschäftsführung mit. Was hat sich seit dem verändert – oder sind Sie gewissermaßen in die Aufgabe hineingewachsen?
Thomas Mack: Die neue Aufgabe in der Geschäftsführung des Europa-Park mit der Verantwortung für die Hotelbetriebe und die Gastronomie ist in der Tat eine große Aufgabe. Gerade dieser Bereich ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Hier sind inzwischen mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Für diese Aufgabe ist meine langjährige Ausbildung zum Diplom-Hôtelier in der der Schweiz und die mehrjährige Branchenerfahrung im Ausland eine ideale Basis.
Dass mein Bruder Michael und ich im Unternehmen aufgewachsen sind und in unseren Schulferien in vielen Bereichen des Parks mitgearbeitet haben, erweist sich heute als große Hilfe. Wir sind auch hierdurch sehr gut auf unsere neuen Aufgaben im Unternehmen vorbereitet.
JM: Das Ruder eines Unternehmens wie dem Europa-Park mit seiner wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung für die Region zu lenken ist sicherlich nicht mit der Übernahme einer Schreinerei oder eines Blumenladens zu vergleichen. Wie sehen Sie den Europa-Park positioniert – insbesondere mit Blick auf Ihren politisch sehr engagierten Vater?
Thomas Mack: Der Europa-Park als Marktführer der deutschen Freizeitparks ist für die Region am Oberrhein ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wir sind inzwischen der weltweit meist besuchte, saisonal betriebene Freizeitpark. Unser Ziel ist es, diese Position auch zukünftig zu sichern und auszubauen.
Wir wollen auch in den kommenden Jahren unsere Gäste durch unser Angebot begeistern und den Park stetig ausbauen und innovativ weiter entwickeln. Besonders in den letzten Jahren hat es sich gezeigt, dass auch die politischen Rahmenbedingungen hierbei einen erheblichen Einfluss haben. Das politische Engagement, zuletzt in Sachen Erbschaftsteuer, wird für den Erfolg immer wichtiger. Hier wird es auch in den nächsten Jahren darauf ankommen, im Dialog mit den Politikern die Rahmenbedingungen insbesondere im Bereich der Steuergesetzgebung zu verbessern. Wir werden uns weiterhin engagieren und Wettbewerbsverzerrungen, z. B. durch unterschiedliche Mehrwertsteuersätze für Freizeitparks in der Europäischen Union, entgegenzuwirken, um auch in den kommenden Jahrzehnten den erfolgreichen Betrieb unseres Unternehmens sicherzustellen. Als Arbeitgeber tragen wir direkt zur Sicherung von 3.000, indirekt von mehr als 8.000 Arbeitsplätzen bei.
JM: Auf dem Papier sind die Zuständigkeiten von Ihnen und Ihrem Bruder Michael getrennt, während Ihr Vater Roland, Ihr Onkel Jürgen und der Großvater ebenfalls in allen Bereichen "mitreden". Wie muss man sich Zukunftsgespräche über das Gesamtwerk Europa-Park vorstellen? Wie werden Ideen entwickelt, wer entscheidet bei Patt-Situationen oder fallen alle Entscheidungen einstimmig?
Thomas Mack: Wir sind ein echtes Familienunternehmen, auch wenn jeder seinen eigenen Verantwortungsbereich hat, werden alle wichtigen Entscheidungen gemeinsam und einvernehmlich getroffen. Mein Vater und mein Onkel arbeiten seit Jahrzehnten so erfolgreich zusammen. Mein Bruder Michael und ich ergänzen uns hier mit unseren unterschiedlichen Profilen ebenfalls hervorragend. Als junge Generation haben wir die Möglichkeit, aber sicherlich auch die Aufgabe, neue Ideen in das Unternehmen einzubringen. Den Rat unseres Großvaters, der auf eine große Branchen- und Lebenserfahrung zurückblicken kann, schätzen wir auch heute noch sehr.
JM: Stichwort Hotels: Während vielerorts Hotelanlagen sich mit Müh und Not über Wasser halten, hört man aus Rust nur Rekordzahlen. Selbst außerhalb der klassischen Parksaison schaffen Sie es, mit Angeboten für Businessgäste Belegungszahlen zu erreichen, von denen andere Hoteliers träumen. Selbst mit der Eröffnung des Wellnesshotels Santa Isabel scheint immer noch Luft nach oben zu sein. Und jetzt soll auch der Freizeitpark deutlich vergrößert werden, was neue Ströme an Übernachtungsgästen bescheren dürfte. Da müssen ja eigentlich auch Pläne für neue Hotels in den Schubladen liegen – wann dürfen wir mit neuen Hotels rechnen und was ist geplant?
Thomas Mack: Die Entwicklung des Europa-Park und insbesondere der Hotels hat in den letzten Jahren einen sehr dynamischen Verlauf genommen. Das Konzept der thematisierten Erlebnishotels hat sich als außerordentlich attraktiv für unsere Gäste erwiesen. Wichtig war die Entscheidung, gleichzeitig auch den Park weiter zu entwickeln. Für das kommende Jahr planen wir eine deutliche Vergrößerung um mehr als 10 ha mit einer neuen Großattraktion. Im Bereich der Hotels werden wir sicher mit der wachsenden Nachfrage neue Projekte in Angriff nehmen. Hier sind noch keine Planungen im Detail erfolgt.
JM: Die Hotels des Europa-Park Resorts sind allesamt im Vier-Sterne Segment angesiedelt und bieten jeweils attraktive Besonderheiten: Sei es die jeweils einmalige Gestaltung, die Qualität der Umsetzung, die hervorragende Küche oder das Ambiente das die Gäste einen Aufenthalt wie in ferneren Gefilden erleben lässt. War auch einmal der Bau von einfacheren, evtl "billigeren" Hotels etwa im Drei-Sterne Bereich geplant oder ist dies für die Zukunft vorgesehen? Welchen Anspruch stellen Sie an sich selbst?
Thomas Mack: Die aufwändig gestalteten 4-Sterne-Hotels des Parks sorgen sowohl bei Familien, als auch bei Firmenkunden für große Begeisterung. Das besondere Ambiente der Hotels wird von ihnen sehr geschätzt. Dies ist sicherlich im 3-Sterne-Bereich so nicht umsetzbar. In Rust und den umliegenden Gemeinden gibt es mittlerweile in dem Marktsegment unterhalb des 4-Sterne-Bereichs ein sehr großes Angebot, das die Nachfrage sehr gut deckt.
Mit unserem Tipi-Dorf haben auch wir im preisgünstigeren Segment ein attraktives Angebot. Sicherlich werden wir den Wunsch unserer Gäste weiter analysieren. Ich gehe davon aus, dass auch die nächsten Hotelprojekte an die bisherige Erfolgsstrategie anknüpfen werden. Die hohe Qualität in Gestaltung und Service mit ansprechender Architektur und vielen, liebevollen Details sind auch künftig für unsere Gäste wichtig.
JM: Mit der aufwändigen Neugestaltung des Restaurants "Bamboe Baai" im Holländischen Themenbereich gehen Sie neue Wege. Das ehemals an gleicher Stelle befindliche Schnellrestaurant wurde in die Kulisse der Attraktion "Piraten in Batavia" verlegt und bietet nun ein deutlich ansprechenderes Ambiente, mit Erlebnisfaktor – insbesondere wenn auf der neu geschaffenen Bühne ein Showprogramm dargeboten wird. Wie ist die Resonanz der Besucher – insbesondere derer von "Stammgästen", die den Park mehrfach im Jahr besuchen und die jegliche Änderung registrieren?
Thomas Mack: Neue Angebote, wie das Restaurant Bamboe Baai in dieser Saison, werden in der Regel von unseren Gästen mit großer Begeisterung aufgenommen. So war die Resonanz auf dieses Restaurant im Ausgangsbereich unserer Attraktion Piraten in Batavia sehr gut. Mit diesem neuen Restaurant ist zugleich auch ein neues Dinner-Spektakel – "Indonesia Malam" – eine Kombination von einem hochwertigen, asiatischen Menü mit einer abwechslungsreichen Artistikshow umgesetzt worden. Allerdings stößt nicht jede Neuerung bei unseren Stammgästen auf ungeteilte Freude. Es gibt gelegentlich auch Kritik an den Neuerungen. Wichtig ist es dabei, gemeinsam für die Gäste ein optimales Angebot zu konzipieren. Allerdings kann man es dabei nicht immer allen recht machen.
JM: Bei der Veröffentlichung der ersten Bilder und Informationen zu dem neuen Restaurant ertönten vereinzelt Rufe wie "genau wie im Disneyland Paris" (Anm. d. Red: Das Restaurant "Blue Lagoon" im Disneyland Resort Paris befindet sich ebenfalls in der dortigen Piraten Themenfahrt). Tatsächlich lassen sich Parallelen, wie auch an anderen Stellen im Park finden. Wie reagieren Sie auf solche Feststellungen?
Thomas Mack: Wie andere Freizeitparks, setzt auch der Europa-Park auf bewährte Erfolgskonzepte. Sicher beeinflussen sich die Parks mit ihren Angeboten gegenseitig. Viele unserer Ideen haben sicher auch andere Freizeitparks inspiriert. Entscheidender ist es für uns, hier stets die für unsere Gäste attraktivste Lösung zu finden.
JM: Welche Träume oder Visionen würden Sie gerne im Europa-Park realisieren wenn wirtschaftliche und andere Faktoren keine Rolle spielen würden?
Thomas Mack: Eine schwierige Frage. Viele Visionen haben wir hier im Europa-Park schon umgesetzt. Dabei ist es uns gelungen, auch andere Faktoren wie die Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen. Mein Wunsch ist es vor allen Dingen, auch zukünftig gemeinsam mit meinem Bruder dieses Unternehmen so erfolgreich weiter entwickeln zu können. Sicher entstehen auch manche Ideen, die man gerne umsetzen möchte, die sich nicht gleich umsetzen lassen oder deren Erfolg nicht sicher ist. Bislang haben wir jedoch immer einen Weg gefunden, gute Ideen zu realisieren.
JM: Können Sie sich vorstellen, Themenhotels oder Tagungszentren außerhalb des Resorts zu betreiben, die auf ähnliche Konzepte aufbauen wie die Bestehenden? Wenn nein, welche Unterschiede oder Hinderungsgründe gibt es?
Thomas Mack: Unsere Familie hat sich bereits vor vielen Jahren bewusst entschieden, die Aktivitäten auf den Standort Rust sowie unseren Produktionsbetrieb Mack Rides in Waldkirch, im Schwarzwald, zu konzentrieren. Das hat sich in den vergangenen Jahrzehnten außerordentlich bewährt und auch ich bin der Meinung, dass die Konzentration auf eine große Aufgabe ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Derzeit kann ich mir nicht vorstellen, dass wir diese Erfolgslinie verlassen und auch an anderen Orten aktiv werden.
JM: Noch eine letzte Frage: Wo machen Sie persönlich Urlaub, wenn Sie sich einmal von allem erholen möchten? Immerhin arbeiten Sie dort, wo andere Urlaub machen – wie es so schön heißt...
Thomas Mack: Die Tätigkeit im Europa-Park fordert einen schon ziemlich, da wir immer dann aktiv sind, wenn andere Freizeit haben oder Urlaub machen. Ich selbst bin gern gemeinsam mit der Familie in der Schweiz oder in Norditalien. Da ich durch meine Ausbildung in der Schweiz noch viele Freunde dort habe, führt mich in der Freizeit mein Weg auch häufiger dort hin. Ansonsten verbinde ich im Urlaub stets die Erholung mit dem Besuch von anderen Freizeitparks, z. B in den USA, um mich dort über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Sie sehen also, das Thema Freizeitparks lässt mich nie ganz los.
JM: Vielen Dank für das Gespräch.
Thomas Mack (rechts) erhält von Parkscoutredakteur Jürgen Meinerzhagen die Urkunde für den "Freizeitpark des Jahres"
Thomas Mack: Die neue Aufgabe in der Geschäftsführung des Europa-Park mit der Verantwortung für die Hotelbetriebe und die Gastronomie ist in der Tat eine große Aufgabe. Gerade dieser Bereich ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Hier sind inzwischen mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Für diese Aufgabe ist meine langjährige Ausbildung zum Diplom-Hôtelier in der der Schweiz und die mehrjährige Branchenerfahrung im Ausland eine ideale Basis.
Dass mein Bruder Michael und ich im Unternehmen aufgewachsen sind und in unseren Schulferien in vielen Bereichen des Parks mitgearbeitet haben, erweist sich heute als große Hilfe. Wir sind auch hierdurch sehr gut auf unsere neuen Aufgaben im Unternehmen vorbereitet.
JM: Das Ruder eines Unternehmens wie dem Europa-Park mit seiner wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung für die Region zu lenken ist sicherlich nicht mit der Übernahme einer Schreinerei oder eines Blumenladens zu vergleichen. Wie sehen Sie den Europa-Park positioniert – insbesondere mit Blick auf Ihren politisch sehr engagierten Vater?
Thomas Mack: Der Europa-Park als Marktführer der deutschen Freizeitparks ist für die Region am Oberrhein ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wir sind inzwischen der weltweit meist besuchte, saisonal betriebene Freizeitpark. Unser Ziel ist es, diese Position auch zukünftig zu sichern und auszubauen.
Wir wollen auch in den kommenden Jahren unsere Gäste durch unser Angebot begeistern und den Park stetig ausbauen und innovativ weiter entwickeln. Besonders in den letzten Jahren hat es sich gezeigt, dass auch die politischen Rahmenbedingungen hierbei einen erheblichen Einfluss haben. Das politische Engagement, zuletzt in Sachen Erbschaftsteuer, wird für den Erfolg immer wichtiger. Hier wird es auch in den nächsten Jahren darauf ankommen, im Dialog mit den Politikern die Rahmenbedingungen insbesondere im Bereich der Steuergesetzgebung zu verbessern. Wir werden uns weiterhin engagieren und Wettbewerbsverzerrungen, z. B. durch unterschiedliche Mehrwertsteuersätze für Freizeitparks in der Europäischen Union, entgegenzuwirken, um auch in den kommenden Jahrzehnten den erfolgreichen Betrieb unseres Unternehmens sicherzustellen. Als Arbeitgeber tragen wir direkt zur Sicherung von 3.000, indirekt von mehr als 8.000 Arbeitsplätzen bei.
Drei Generationen Mack leiten die Geschicke des Europa-Park: (von Links) Michael, Roland, Jürgen, Thomas und Franz Mack
Thomas Mack: Wir sind ein echtes Familienunternehmen, auch wenn jeder seinen eigenen Verantwortungsbereich hat, werden alle wichtigen Entscheidungen gemeinsam und einvernehmlich getroffen. Mein Vater und mein Onkel arbeiten seit Jahrzehnten so erfolgreich zusammen. Mein Bruder Michael und ich ergänzen uns hier mit unseren unterschiedlichen Profilen ebenfalls hervorragend. Als junge Generation haben wir die Möglichkeit, aber sicherlich auch die Aufgabe, neue Ideen in das Unternehmen einzubringen. Den Rat unseres Großvaters, der auf eine große Branchen- und Lebenserfahrung zurückblicken kann, schätzen wir auch heute noch sehr.
JM: Stichwort Hotels: Während vielerorts Hotelanlagen sich mit Müh und Not über Wasser halten, hört man aus Rust nur Rekordzahlen. Selbst außerhalb der klassischen Parksaison schaffen Sie es, mit Angeboten für Businessgäste Belegungszahlen zu erreichen, von denen andere Hoteliers träumen. Selbst mit der Eröffnung des Wellnesshotels Santa Isabel scheint immer noch Luft nach oben zu sein. Und jetzt soll auch der Freizeitpark deutlich vergrößert werden, was neue Ströme an Übernachtungsgästen bescheren dürfte. Da müssen ja eigentlich auch Pläne für neue Hotels in den Schubladen liegen – wann dürfen wir mit neuen Hotels rechnen und was ist geplant?
Thomas Mack: Die Entwicklung des Europa-Park und insbesondere der Hotels hat in den letzten Jahren einen sehr dynamischen Verlauf genommen. Das Konzept der thematisierten Erlebnishotels hat sich als außerordentlich attraktiv für unsere Gäste erwiesen. Wichtig war die Entscheidung, gleichzeitig auch den Park weiter zu entwickeln. Für das kommende Jahr planen wir eine deutliche Vergrößerung um mehr als 10 ha mit einer neuen Großattraktion. Im Bereich der Hotels werden wir sicher mit der wachsenden Nachfrage neue Projekte in Angriff nehmen. Hier sind noch keine Planungen im Detail erfolgt.
Die Zimmer im neuen Hotel Santa Isabel sind im Stile eines alten portugiesischen Klosters gehalten - bieten jedoch allen Komfort
Thomas Mack: Die aufwändig gestalteten 4-Sterne-Hotels des Parks sorgen sowohl bei Familien, als auch bei Firmenkunden für große Begeisterung. Das besondere Ambiente der Hotels wird von ihnen sehr geschätzt. Dies ist sicherlich im 3-Sterne-Bereich so nicht umsetzbar. In Rust und den umliegenden Gemeinden gibt es mittlerweile in dem Marktsegment unterhalb des 4-Sterne-Bereichs ein sehr großes Angebot, das die Nachfrage sehr gut deckt.
Mit unserem Tipi-Dorf haben auch wir im preisgünstigeren Segment ein attraktives Angebot. Sicherlich werden wir den Wunsch unserer Gäste weiter analysieren. Ich gehe davon aus, dass auch die nächsten Hotelprojekte an die bisherige Erfolgsstrategie anknüpfen werden. Die hohe Qualität in Gestaltung und Service mit ansprechender Architektur und vielen, liebevollen Details sind auch künftig für unsere Gäste wichtig.
Im Restaurant "Bamboe Baai" (zu Deutsch "Bambus Träger") speist man inmitten der Attraktione "Piraten in Batavia"
Thomas Mack: Neue Angebote, wie das Restaurant Bamboe Baai in dieser Saison, werden in der Regel von unseren Gästen mit großer Begeisterung aufgenommen. So war die Resonanz auf dieses Restaurant im Ausgangsbereich unserer Attraktion Piraten in Batavia sehr gut. Mit diesem neuen Restaurant ist zugleich auch ein neues Dinner-Spektakel – "Indonesia Malam" – eine Kombination von einem hochwertigen, asiatischen Menü mit einer abwechslungsreichen Artistikshow umgesetzt worden. Allerdings stößt nicht jede Neuerung bei unseren Stammgästen auf ungeteilte Freude. Es gibt gelegentlich auch Kritik an den Neuerungen. Wichtig ist es dabei, gemeinsam für die Gäste ein optimales Angebot zu konzipieren. Allerdings kann man es dabei nicht immer allen recht machen.
JM: Bei der Veröffentlichung der ersten Bilder und Informationen zu dem neuen Restaurant ertönten vereinzelt Rufe wie "genau wie im Disneyland Paris" (Anm. d. Red: Das Restaurant "Blue Lagoon" im Disneyland Resort Paris befindet sich ebenfalls in der dortigen Piraten Themenfahrt). Tatsächlich lassen sich Parallelen, wie auch an anderen Stellen im Park finden. Wie reagieren Sie auf solche Feststellungen?
Thomas Mack: Wie andere Freizeitparks, setzt auch der Europa-Park auf bewährte Erfolgskonzepte. Sicher beeinflussen sich die Parks mit ihren Angeboten gegenseitig. Viele unserer Ideen haben sicher auch andere Freizeitparks inspiriert. Entscheidender ist es für uns, hier stets die für unsere Gäste attraktivste Lösung zu finden.
JM: Welche Träume oder Visionen würden Sie gerne im Europa-Park realisieren wenn wirtschaftliche und andere Faktoren keine Rolle spielen würden?
Der Europa-Park in der Übersicht:
An den portugiesischen Themenbereich (im Bild rechts unten) wird sich bald eine mehr als 10ha grosse Erweiterungsfläche mit neuen Attraktionen anschliessen. Die Bauarbeiten beginnen in Kürze.
An den portugiesischen Themenbereich (im Bild rechts unten) wird sich bald eine mehr als 10ha grosse Erweiterungsfläche mit neuen Attraktionen anschliessen. Die Bauarbeiten beginnen in Kürze.
JM: Können Sie sich vorstellen, Themenhotels oder Tagungszentren außerhalb des Resorts zu betreiben, die auf ähnliche Konzepte aufbauen wie die Bestehenden? Wenn nein, welche Unterschiede oder Hinderungsgründe gibt es?
Thomas Mack: Unsere Familie hat sich bereits vor vielen Jahren bewusst entschieden, die Aktivitäten auf den Standort Rust sowie unseren Produktionsbetrieb Mack Rides in Waldkirch, im Schwarzwald, zu konzentrieren. Das hat sich in den vergangenen Jahrzehnten außerordentlich bewährt und auch ich bin der Meinung, dass die Konzentration auf eine große Aufgabe ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Derzeit kann ich mir nicht vorstellen, dass wir diese Erfolgslinie verlassen und auch an anderen Orten aktiv werden.
JM: Noch eine letzte Frage: Wo machen Sie persönlich Urlaub, wenn Sie sich einmal von allem erholen möchten? Immerhin arbeiten Sie dort, wo andere Urlaub machen – wie es so schön heißt...
Thomas Mack: Die Tätigkeit im Europa-Park fordert einen schon ziemlich, da wir immer dann aktiv sind, wenn andere Freizeit haben oder Urlaub machen. Ich selbst bin gern gemeinsam mit der Familie in der Schweiz oder in Norditalien. Da ich durch meine Ausbildung in der Schweiz noch viele Freunde dort habe, führt mich in der Freizeit mein Weg auch häufiger dort hin. Ansonsten verbinde ich im Urlaub stets die Erholung mit dem Besuch von anderen Freizeitparks, z. B in den USA, um mich dort über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Sie sehen also, das Thema Freizeitparks lässt mich nie ganz los.
JM: Vielen Dank für das Gespräch.
© Parkscout / JM - Fotos: JM und Europa-Park