15.10.2014 | Magazin | Freizeitparks | Musicals und Shows
Circus FlicFlac: Höchststrafe
Am 5. Oktober 1989 erblickte das erste Programm des Circus FlicFlac in Oberhausen das Licht der Welt. Genau 25 Jahre später feierte nun am gleichen Ort die Jubiläums-Show "Höchststrafe" ihre glanzvolle Premiere. Und, um es vorwegzunehmen: Man sieht dem Jubilar sein Alter keine Sekunde lang an – ganz im Gegenteil.
Visuell wird das Thema von "Höchststrafe" adäquat umgesetzt – mit einer gewaltigen Rückwand aus einzelnen Gefängnistrakten und -zellen, die weit über zehn Meter hoch in die Zeltkuppel ragt und eine imposante Kulisse für die Drehbühne darstellt, die den Artisten den nötigen Spielraum bietet. Diese tragen übrigens zum überwiegenden Teil Sträflingsanzüge mit Nummern auf dem Rücken oder Uniformen von Aufsehern, was die allgemeine Optik unterstützt und dem Image von FlicFlac als Gegenstück zum klassischen plüschigen Circus sehr entgegen kommt. Auch die musikalische Live-Untermalung kommt bei der neuen Show wieder stark rockig daher und unterstützt damit den allgemeinen Charakter von "Höchststrafe".
Highlights sind einmal mehr der berühmte "Globe of Speed", bei dem diesmal mit zehn Motorradfahrern, die gleichzeitig in dem stählernen Gebilde ihre Runden drehen, sogar ein neuer Weltrekord aufgestellt wird, und die "Mad Flying Bikes", die zum Finale mit ihren Motocross-Maschinen über den Globe von einer Seite der Bühne auf die andere springen und dabei die aberwitzigsten Sprungfiguren zeigen.
Bei beiden Nummern ist Hochspannung garantiert, den Besuchern stockt der Atem angesichts der dargebotenen Leistungen. Doch auch der Rest von "Höchststrafe" überzeugt auf ganzer Linie. Vladik Miagkostoupov zeigt eine Weltklasse-Jonglage, bei der er unter anderem Bälle durch die Luft wirbelt, während er selbst an einer Art Schaukel über dem Boden hin und her schwingt. Sein Kollege Denis Ignatov verzichtet auf Bälle oder Keulen und lässt stattdessen riesige geometrische Figuren um sich herum kreiseln, als ob es keine Grenzen der Physik gäbe.
Für die komischen Momente von "Höchststrafe" zuständig waren auf der einen Seite der Bauchredner Willer Nicolodi und auf der anderen Seite der Stand-Up-Comedian Marcel Exner. Und an dieser Stelle wird es für den Autoren etwas schwierig, das Gesehene einzuschätzen, da Humor in erster Linie vor allem eines ist: Geschmackssache. Während sich die einen fragen, was an der Darbietung nun witzig sein soll, lachen andere Tränen. Hier hilft also nur, sich selbst ein Bild davon zu machen.
Insgesamt gesehen ist "Höchststrafe" eine würdige Jubiläums-Show, die mit imposanten Kulissen, einem stimmigen Gesamtkonzept, einer brillanten Lichttechnik, einer brachialen Live-Musik und vor allem mit tollen artistischen Leistungen überzeugt. Einzig das Fehlen des Todesrades, über Jahre hinweg das Wahrzeichen von FlicFlac, ist ein wenig schade – es wäre dem Anlass sicherlich angemessen gewesen. Und für die Fans des außergewöhnlichen Circus gibt es noch einen weiteren Grund zur Freude: Die kultigen Toiletten mit Abschüttelknopf bei den Männer-Urinalen und den männerfeindlichen Witzen auf den Damenkabinen sind auch wieder da! Wer sich die Show noch in Oberhausen anschauen möchte, sollte sich beeilen: Das Gastspiel geht nur noch bis zum 19. Oktober. Alle Informationen über die weiteren Tourdaten und Eintrittspreise finden Sie im Internet unter www.flicflac.de.
In der nächsten Ausgabe von parkscout|plus findet Ihr übrigens ein Interview mit Benno Kastein, Direktor und Geschäftsführer von FlicFlac.
Visuell wird das Thema von "Höchststrafe" adäquat umgesetzt – mit einer gewaltigen Rückwand aus einzelnen Gefängnistrakten und -zellen, die weit über zehn Meter hoch in die Zeltkuppel ragt und eine imposante Kulisse für die Drehbühne darstellt, die den Artisten den nötigen Spielraum bietet. Diese tragen übrigens zum überwiegenden Teil Sträflingsanzüge mit Nummern auf dem Rücken oder Uniformen von Aufsehern, was die allgemeine Optik unterstützt und dem Image von FlicFlac als Gegenstück zum klassischen plüschigen Circus sehr entgegen kommt. Auch die musikalische Live-Untermalung kommt bei der neuen Show wieder stark rockig daher und unterstützt damit den allgemeinen Charakter von "Höchststrafe".
Highlights sind einmal mehr der berühmte "Globe of Speed", bei dem diesmal mit zehn Motorradfahrern, die gleichzeitig in dem stählernen Gebilde ihre Runden drehen, sogar ein neuer Weltrekord aufgestellt wird, und die "Mad Flying Bikes", die zum Finale mit ihren Motocross-Maschinen über den Globe von einer Seite der Bühne auf die andere springen und dabei die aberwitzigsten Sprungfiguren zeigen.
Bei beiden Nummern ist Hochspannung garantiert, den Besuchern stockt der Atem angesichts der dargebotenen Leistungen. Doch auch der Rest von "Höchststrafe" überzeugt auf ganzer Linie. Vladik Miagkostoupov zeigt eine Weltklasse-Jonglage, bei der er unter anderem Bälle durch die Luft wirbelt, während er selbst an einer Art Schaukel über dem Boden hin und her schwingt. Sein Kollege Denis Ignatov verzichtet auf Bälle oder Keulen und lässt stattdessen riesige geometrische Figuren um sich herum kreiseln, als ob es keine Grenzen der Physik gäbe.
Tango der Lüfte
Poetischer Höhepunkt des Abends war sicherlich der "Tango der Lüfte", eine ausdrucksstarke Strapaten-Nummer der russischen Artistin Anastasia Makeeva, die in diesem Jahr auch mit dem Bronzenen Clown in Monte Carlo ausgezeichnet wurde. Aber auch die Bodenakrobatik der "Expendables" mit ihrem leicht surrealen Touch oder der Pole Dance von Larissa Kastein wussten zu begeistern. Etwas gewagt hingegen war der Auftritt von Tatjana Kastein, deren Handstandakrobatik mit viel Nebel, vier Gefängnisinsassen mit Rückennumer und dem Soundtrack des Films "Schindlers Liste" begleitet wurde. Ein meisterhafter Regieeinfall, der – wenn man die musikalische Untermalung richtig einordnen konnte – für Gansehaut sorgte.Für die komischen Momente von "Höchststrafe" zuständig waren auf der einen Seite der Bauchredner Willer Nicolodi und auf der anderen Seite der Stand-Up-Comedian Marcel Exner. Und an dieser Stelle wird es für den Autoren etwas schwierig, das Gesehene einzuschätzen, da Humor in erster Linie vor allem eines ist: Geschmackssache. Während sich die einen fragen, was an der Darbietung nun witzig sein soll, lachen andere Tränen. Hier hilft also nur, sich selbst ein Bild davon zu machen.
Insgesamt gesehen ist "Höchststrafe" eine würdige Jubiläums-Show, die mit imposanten Kulissen, einem stimmigen Gesamtkonzept, einer brillanten Lichttechnik, einer brachialen Live-Musik und vor allem mit tollen artistischen Leistungen überzeugt. Einzig das Fehlen des Todesrades, über Jahre hinweg das Wahrzeichen von FlicFlac, ist ein wenig schade – es wäre dem Anlass sicherlich angemessen gewesen. Und für die Fans des außergewöhnlichen Circus gibt es noch einen weiteren Grund zur Freude: Die kultigen Toiletten mit Abschüttelknopf bei den Männer-Urinalen und den männerfeindlichen Witzen auf den Damenkabinen sind auch wieder da! Wer sich die Show noch in Oberhausen anschauen möchte, sollte sich beeilen: Das Gastspiel geht nur noch bis zum 19. Oktober. Alle Informationen über die weiteren Tourdaten und Eintrittspreise finden Sie im Internet unter www.flicflac.de.
In der nächsten Ausgabe von parkscout|plus findet Ihr übrigens ein Interview mit Benno Kastein, Direktor und Geschäftsführer von FlicFlac.
© parkscout/MV