Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
11.01.2012 | Musicals und Shows | Magazin
Der Weihnachtszirkus von Flic Flac
Riskante Sprünge mit dem Motorrad
Als Benno Kastein schließlich im Jahre 2010 bekannt gab, dass "Flic Flac" seinen Tourbetrieb einstellen würde, entstand eine riesige Lücke im deutschen Zirkus-Angebot, die nie geschlossen werden konnte: Keine andere Show konnte an den kalkulierten Wahnsinn und die avantgardistischen Inszenierungen von "Flic Flac" anschließen.
Umso angenehmer war die Überraschung, dass es Ende 2011 neben dem seit 2009 etablierten "Festival der besten Artisten" in Kassel gleich zwei verschiedene neue Programme in speziellen Weihnachts-Zirkussen geben wird. Als Standorte hatte man sich für Nürnberg und Dortmund entschieden. Und nach dem Besuch der Show "Schrille Nacht, eilige Nacht" im Ruhrgebiet ist klar: "Flic Flac" ist mit einem Paukenschlag zurück! Neben den Westfalenhallen kann man das typisch gelb-schwarze Zelt, das für den Weihnachtszirkus neu angeschafft wurde, schon von weitem leuchten sehen. Während das Foyer mit einem stimmungsvollen Lichterdach noch eine weihnachtliche Wärme ausstrahlt, geht es im Hauptzelt schon ganz anders zu: unzählige Scheinwerfer und Spots an gewaltigen Lichttraversen sorgen mit einer größeren Portion Bühnennebel für eine gewisse Erwartungshaltung, während aus den Lautsprechern Amy Whinehouse klingt und damit schon dezent andeutet, dass hier gleich kein Tusch und keine Musik aus "Salto Mortale" ertönen wird. Stattdessen gibt es Musik von Rammstein oder Live-Performances von Sänger Frank Fabry mit seiner Band, der vielen Artistiknummern nicht nur mit seinen Texten den passenden Rahmen gibt, sondern mit seiner Stimme durchaus auch an Till Lindemann erinnert – für die neue Show hätte man wohl kaum einen besseren Sänger finden können.
Kraftvolle Artistik
Überhaupt scheinen allzu oft die Grenzen des eigentlich Machbaren überschritten zu werden. Wenn beispielsweise der Schweizer "Rigolo" 13 Palmäste und eine Feder zu einer riesigen Skulptur zusammen steckt, die sich nur durch Gleichgewicht von selbst trägt, mag man seinen Augen kaum trauen. Zugegebenermaßen dauert der Aufbau dieses Konstrukts etwas lange, aber das Ergebnis ist so unglaublich, dass man ihm diese Zeit auch zugestehen mag, zumal diese ruhige Nummer auch einen guten Kontrast zum ansonsten eher lauten und temporeichen Programm darstellt. Ebenso beeindruckend ist auch der Schleuderbrett-Act der elfköpfigen Formation "Jump! Truppe Dosov", die damit sogar einen Silbernen Clown in Monte Carlo abräumen konnte. Wenn Artisten auf Stelzen in die Höhe geschleudert werden, dabei mehrere Salti drehen und wieder sicher auf dem Boden landen, kann man einfach nur begeistert klatschen.
Bis zu sieben Motorräder im Globe of Speed
Weitere Informationen zu den Preisen und Spielzeiten finden Sie im Internet unter www.flicflac.de.
© parkscout/MV, Fotos: Flic Flac