08.10.2012 | Kolumnen | Freizeitparks
Freizeitpark-Roulette 2012
Rouge ou Noir? Gerade oder Ungerade? Bitte jetzt Ihre Einsätze im neuen Spiel beim großen Freizeitpark-Roulette des Jahres! Die Kugel rollt bereits, aber noch weiß niemand so genau, wo sie wirklich landen wird. Rien ne va plus – nichts geht mehr! Der große Ausverkauf der deutschen Freizeitparks geht in die nächste Runde, und im Moment deutet alles darauf hin, dass der nächste Inhaber-geführte Park von einer größeren Kette aus dem Ausland geschluckt wird.
Die zum belgischen Studio 100 gehörende Plopsa-Gruppe hat vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass man an einem weiteren Park in Deutschland interessiert sei, der mehr als drei Autostunden vom Holiday Park, den man bereits im Jahre 2010 von der Familie Schneider übernommen hatte, entfernt liegt und eine Besucherzahl von etwa 450.000 Personen im Jahr aufweisen kann. Nun kann man vortrefflich anhand dieser kleinen Hinweise darüber spekulieren, welcher deutsche Freizeitpark dann in Kürze unter belgischer Flagge betrieben wird, aber vieles spricht im Moment dafür, sich im Osten oder im Süden des Landes umzuschauen – nähere Informationen gibt es ja vielleicht schon in den kommenden Tagen zur Euro Amusement Show in Berlin. Doch damit nicht genug: Nach uns vorliegenden Informationen gibt es einen weiteren, bisher privat betriebenen Park in Deutschland, an dem wiederum eine französische Gruppe Interesse zeigt, die auch schon in anderen Ländern Europas in den letzten Jahren auf Shopping-Tour gegangen ist.
Allerdings birgt diese Globalisierung der deutschen Freizeitparks auch Risiken, die vor kurzem noch der zur spanischen Parque Reunidos gehörende Movie Park Germany leidvoll erfahren musste, dessen große Neuheit für 2014 aufgrund finanzieller Probleme in Spanien und Italien kurzerhand gestrichen wurde. Die Möglichkeiten für Ausbau und neue Attraktionen sind nicht mehr alleine vom eigenen Erfolg abhängig, sondern eben auch gekoppelt an die Ergebnisse der Partnerparks in den anderen Ländern. Dies mag unfair erscheinen, macht aber eben auch Sinn, wenn man das Wohl des gesamten Unternehmens und vor allem der Aktionäre im Auge haben muss – ein Privatbetreiber hat hier weitaus mehr Entscheidungsspielräume.
Wir werden sicherlich in den kommenden Tagen und Wochen noch erfahren, welcher Freizeitpark seinen Besitzer gewechselt hat. Und eines ist sicher: Die Kugel wird sich auch in den kommenden Jahren noch weiterdrehen, mal gewinnt Schwarz, mal gewinnt Rot, die eine oder andere Kugel wird vielleicht auch auf einer Null landen, und am Ende gewinnt immer die Bank. That's Life!
Die zum belgischen Studio 100 gehörende Plopsa-Gruppe hat vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass man an einem weiteren Park in Deutschland interessiert sei, der mehr als drei Autostunden vom Holiday Park, den man bereits im Jahre 2010 von der Familie Schneider übernommen hatte, entfernt liegt und eine Besucherzahl von etwa 450.000 Personen im Jahr aufweisen kann. Nun kann man vortrefflich anhand dieser kleinen Hinweise darüber spekulieren, welcher deutsche Freizeitpark dann in Kürze unter belgischer Flagge betrieben wird, aber vieles spricht im Moment dafür, sich im Osten oder im Süden des Landes umzuschauen – nähere Informationen gibt es ja vielleicht schon in den kommenden Tagen zur Euro Amusement Show in Berlin. Doch damit nicht genug: Nach uns vorliegenden Informationen gibt es einen weiteren, bisher privat betriebenen Park in Deutschland, an dem wiederum eine französische Gruppe Interesse zeigt, die auch schon in anderen Ländern Europas in den letzten Jahren auf Shopping-Tour gegangen ist.
Chancen und Risiken
Damit könnten schon bald zwei weitere Familien den großen Roulette-Tisch der privaten Freizeitpark-Betreiber in Deutschland verlassen und sich zu den Familien Schneider, Tiemann oder auch Schreiber gesellen, die der rollenden Kugel nur noch aus der Ferne zuschauen. Zunächst einmal bietet diese Entwicklung durchaus Chancen, wenn es sich bei dem Käufer um ein investitionsfreudiges Unternehmen handelt – eine zentralisierte interne Organisation bietet zudem neue finanzielle Puffer, die bei einem Privatunternehmer in dieser Form gar nicht möglich wären. Alleine das Beispiel Holiday Park zeigt deutlich, welche positive Entwicklung ein Park unter dem Dach einer größeren Kette nehmen kann, wenn diese mit genug Kreativität und größeren Finanzspritzen an die Sache heran geht.Allerdings birgt diese Globalisierung der deutschen Freizeitparks auch Risiken, die vor kurzem noch der zur spanischen Parque Reunidos gehörende Movie Park Germany leidvoll erfahren musste, dessen große Neuheit für 2014 aufgrund finanzieller Probleme in Spanien und Italien kurzerhand gestrichen wurde. Die Möglichkeiten für Ausbau und neue Attraktionen sind nicht mehr alleine vom eigenen Erfolg abhängig, sondern eben auch gekoppelt an die Ergebnisse der Partnerparks in den anderen Ländern. Dies mag unfair erscheinen, macht aber eben auch Sinn, wenn man das Wohl des gesamten Unternehmens und vor allem der Aktionäre im Auge haben muss – ein Privatbetreiber hat hier weitaus mehr Entscheidungsspielräume.
Wir werden sicherlich in den kommenden Tagen und Wochen noch erfahren, welcher Freizeitpark seinen Besitzer gewechselt hat. Und eines ist sicher: Die Kugel wird sich auch in den kommenden Jahren noch weiterdrehen, mal gewinnt Schwarz, mal gewinnt Rot, die eine oder andere Kugel wird vielleicht auch auf einer Null landen, und am Ende gewinnt immer die Bank. That's Life!
© parkscout/MV