09.11.2012 | Magazin | Musicals und Shows
GOP Variete Essen: Quilitz
Die erste Frage, die sich vermutlich jeder vor dem Besuch der neuen Show "Quilitz" im Essener GOP Variete stellen dürfte, mag die nach dem Sinn des Titels sein, welche sich aber schnell durch den Namen des Moderators, Martin Quilitz, erklären lässt. Der 45jährige Berliner, der unter anderem auch als Autor für die Harald-Schmidt-Show tätig war, führt als klassischer Conferencier mit kleinen kabarettistischen Spitzen durch den Abend und bietet dabei eine solide Leistung mit ein paar Ausreißern nach oben und unten
Zu seinen Highlights gehören die Interaktion mit dem Publikum in den ersten Reihen, bei der er seine enorme Schlagfertigkeit unter Beweis stellt, und eine witzige Joe-Cocker-Parodie mit Teilen des Ensembles zum Finale des Programms. Etwas zäh hingegen gestaltet sich eine etwa zehnminütige Nummer, bei der er zwei Gäste der Show auf die Bühne bittet und einen Hula-Hoop-Wettkampf veranstaltet. Dass er im Anschluss ein Foto der Kandidaten auf Facebook postet und einen schmissigen Text dazu schreibt, in dem er auf die besonderen Eigenschaften der beiden eingeht, ist dann aber wieder durchaus originell und rechtfertigt im Nachgang auch die Länge des Kampfes mit dem Hula-Hoop.
Was die Artistik-Nummern von "Quilitz" angeht, startet das Programm gleich mit einem absoluten Top-Act: Thomas Janke, mit 17 Jahren Deutschlands jüngster Profijongleur, zeigt unter anderem eine High-Speed-Jonglage mit Keulen, dass einem vom bloßen Zuschauen schwindelig werden kann. Was der Allgäuer hier abliefert, ist schon sensationell und absolute Weltklasse! Danach geht es zauberhaft weiter: Der Magier Paul Nathan aus San Francisco zeigt, welche seltsamen Eigenschaften Bänder und Seile so haben können. Dies macht er auch durchaus charmant – leider versucht er aber auch ständig, mit dem Publikum in Denglisch zu interagieren, was wohl lustig sein soll, aber nicht unbedingt auf jeden so wirkt. Wenn man sich Videos von Nathan aus den USA anschaut, merkt man schnell, dass er einfach witziger ist, wenn er komplett in seiner Muttersprache agiert.
"Quilitz" ist sicherlich kein Meilenstein in der Geschichte des GOP Variete Essen – dafür sind viele Acts einfach zu austauschbar. Regisseur Knut Gminder verzichtet außerdem mehr oder weniger auf optische und akkustische Gimmicks und überlasst die Bühne bei dieser Nummern-Revue komplett den Künstlern – ein krasser Gegensatz zu der beispielsweise noch vor kurzem gezeigten Konzept-Show "Toys". Alle weiteren Informationen zu den Zeiten und Eintrittspreisen finden Sie im Internet unter www.variete.de.
Zu seinen Highlights gehören die Interaktion mit dem Publikum in den ersten Reihen, bei der er seine enorme Schlagfertigkeit unter Beweis stellt, und eine witzige Joe-Cocker-Parodie mit Teilen des Ensembles zum Finale des Programms. Etwas zäh hingegen gestaltet sich eine etwa zehnminütige Nummer, bei der er zwei Gäste der Show auf die Bühne bittet und einen Hula-Hoop-Wettkampf veranstaltet. Dass er im Anschluss ein Foto der Kandidaten auf Facebook postet und einen schmissigen Text dazu schreibt, in dem er auf die besonderen Eigenschaften der beiden eingeht, ist dann aber wieder durchaus originell und rechtfertigt im Nachgang auch die Länge des Kampfes mit dem Hula-Hoop.
Was die Artistik-Nummern von "Quilitz" angeht, startet das Programm gleich mit einem absoluten Top-Act: Thomas Janke, mit 17 Jahren Deutschlands jüngster Profijongleur, zeigt unter anderem eine High-Speed-Jonglage mit Keulen, dass einem vom bloßen Zuschauen schwindelig werden kann. Was der Allgäuer hier abliefert, ist schon sensationell und absolute Weltklasse! Danach geht es zauberhaft weiter: Der Magier Paul Nathan aus San Francisco zeigt, welche seltsamen Eigenschaften Bänder und Seile so haben können. Dies macht er auch durchaus charmant – leider versucht er aber auch ständig, mit dem Publikum in Denglisch zu interagieren, was wohl lustig sein soll, aber nicht unbedingt auf jeden so wirkt. Wenn man sich Videos von Nathan aus den USA anschaut, merkt man schnell, dass er einfach witziger ist, wenn er komplett in seiner Muttersprache agiert.
Zwei Silberne Clowns
Marie-Pier Campeau und Ethan Law, der übrigens auch im weiteren Verlauf des Programms eine Cyr-Nummer präsentiert, zeigen Ikarische Spiele von technisch hoher Qualität. Allerdings wird man bei der Darbietung etwas abgelenkt durch die verwendete Musik, die ein wenig an Freejazz erinnert und schon nach wenigen Sekunden an den Nerven zehrt. Mit einer eingängigeren Komposition wäre das ganze zweifellos ein echtes Highlight gewesen – schade. Das gibt es dann aber wiederum beim Auftritt des Duo Manducas mit einer Comedy-Equilibristik, die es in sich hat. Was der Portugiese Tony Manducas und der Deutsche Holger Spreer hier zeigen, hat nicht umsonst zweimal einen Silbernen Clown in Monte Carlo gewonnen. Kein Wunder, dass die Zugaben nicht enden wollten. Eine temporeiche Hula-Hoop-Nummer der Moskauerin Mila Roujilo und eine Equilibristik des Ukrainers Pavel Stankevych mit angedeuteten Kontorsions-Elementen runden das Programm ab. Außerdem gibt es bei "Quilitz" noch einen Überraschungsgast – in diesem Fall handelte es sich um den Franzosen Fabien Kachev, der eine phantastische Pantomime auf die Bühne brachte und das Publikum bei seiner imaginären Fahrt mit einem Renault Tränen lachen ließ."Quilitz" ist sicherlich kein Meilenstein in der Geschichte des GOP Variete Essen – dafür sind viele Acts einfach zu austauschbar. Regisseur Knut Gminder verzichtet außerdem mehr oder weniger auf optische und akkustische Gimmicks und überlasst die Bühne bei dieser Nummern-Revue komplett den Künstlern – ein krasser Gegensatz zu der beispielsweise noch vor kurzem gezeigten Konzept-Show "Toys". Alle weiteren Informationen zu den Zeiten und Eintrittspreisen finden Sie im Internet unter www.variete.de.
© parkscout/MV