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21.07.2009 | Musicals und Shows | Magazin
Monty Python's Spamalot
Die "Schöne aus dem Schilf"
Die Legende besagt, daß König Arthur im Jahre 500 nach Christus zusammen mit seinen tapferen Rittern der Tafelrunde durch England zieht auf der Suche nach dem Heiligen Gral. Ur-Monty-Python Eric Idle hat zusammen mit dem britischen Komponisten John Du Prez und Regisseur Mike Nichols aus dieser Geschichte eine irre komische Nummern-Revue geschaffen, die dem Film in Punkto absurdem Humor in nichts nachsteht. Der tapfere Sir Robin (Bernd J. Arends) macht sich bei jeder Gelegenheit in die Hose, Sir Galahad (Serkan Kaya) ist hauptsächlich mit seinen Haaren beschäftigt, Sir Bedever (Martin Berger) präsentiert seine Plautze und der berühmte Sir Lancelot (Dominik Schulz) entdeckt in der Gegenwart von Prinz Herbert (Michael Kargus) an sich eine Seite, die dem Spielort Köln irgendwie gerecht wird. Angeführt werden sie dabei natürlich von König Arthur (Michael Flöth) mitsamt seinem kokusnussklappernden Diener Patsy (Marco A. Billep), die von der seltsamen "Schönen aus dem Schilf" (Carina Sandhaus) den Auftrag bekommen, den Gral zu suchen.
Der (nicht so wirklich) tapfere Sir Robin
Ansonsten dürfen sich die Fans von "Die Ritter der Kokusnuss" darüber freuen, daß viele Kult-Szenen in "Spamalot" einen Platz gefunden haben. Auch hier tauchen im finsteren und kostspieligen Wald (projezierte Euro-Zeichen auf den Bäumen geben einen ungefähren Eindruck der Kosten) die "Ritter, die Ni sagen" auf, das Duell mit dem Schwarzen Ritter endet genauso unentschieden wie im filmischen Vorbild und auch der trojanische Hase wird auf die Bühne gerollt, um die England-hassenden Franzosen in ihrem Chateau zu überraschen.
Gute Laune in Camelot
Die Texte der deutschen Fassung kommen zwar nicht ganz an den Biß und den Charme des englischen Originals heran – aber wie man auch schon an der eher schlechten Synchronisierung der Filme gesehen hat, ist dies bei dem geschliffenen und doppelbödigen Wortwitz der "Monty Python"-Kreationen auch schlicht unmöglich. Spaß macht die Kölner Suche nach dem Gral trotzdem allemal, die Spielfreude des Ensembles, das sich immer in den Spuren der großen Vorbilder bewegt, ist enorm hoch, die Produktion trumpft mit opulenten Bühnenbildern und stimungsvoller Beleuchtung auf. Und wer endlich einmal wissen möchte, was denn der namensgebende "Spam" denn nun wirklich ist, sollte sich noch schnell bis zum Ende der Spielzeit Karten für das wohl verrückteste Musical aller Zeiten reservieren. Weitere Informationen finden Sie unter www.spamalot.de
© parkscout/MV, Fotos: Jens Hauer