20.03.2012 | Magazin | Freizeitparks
Tokyo Disneyland
Ein Jahr nach dem Touhoku-Erbeben besucht Parkscout in seiner Reihe "Parkscout goes Asia" das Tokyo Disney Resort, welches aus den beiden Themenparks Tokyo Disneyland und Tokyo DisneySEA, dem Shopping- und Entertainmentgebiet Ikspiari sowie einer Reihe von Hotels besteht.
Das Tokyo Disneyland wurde 1983 von der japanischen Oriental Land Company unter Lizenz der Walt Disney Company eröffnet. Obwohl der von Tokio innerhalb einer halben Stunde mit dem Zug zu erreichende Park überwiegend nach dem Vorbild der beiden amerikanischen Disney-Parks geplant wurde, lassen sich doch einige deutliche Unterschiede erkennen. Schon an der Kasse fällt auf, dass es für Gäste, die nur einen oder zwei Tage bleiben, kein sogenanntes Park-Hopper-Ticket gibt. Beide Themenparks müssen daher separat bezahlt werden.
Die obligatorische Main Street im Eingangsbereich des Disneylands nennt sich hier World Bazar und wurde aufgrund des oft regnerischen Wetters in Japan mit einer großen Dachkonstruktion versehen. Ansonsten ist es hier fast wie in den anderen Disney-Parks auf der Welt. Aber auch nur fast, denn in den Geschäften und Boutiquen geht es aufgrund des Omiyage-Brauchs in Japan etwas emsiger als in Amerika oder Europa zu: Die Japaner müssen traditionell von ihren Reisen haufenweise kleine Andenken für daheimgebliebene Familienmitglieder und Freunde mitbringen. So gibt es im Emporium einen großen Raum nur mit Warteschlangen und Kassen. Am Abend kann es hier durchaus zu zwanzigminütigen Wartezeiten kommen. Hinter dem World Bazar liegt ein riesiger Platz, und dahinter das Cinderalla-Schloss, eine fast exakte Nachbildung aus Florida. Solche großen offenen Plätze und breite Straßen gibt es im gesamten Park – wohl um einen deutlichen Kontrast zu den engen, mit Wolkenkratzern gesäumten Straßen in Tokio zu schaffen. Leider geht dadurch auch etwas die Atmosphäre verloren und der Park wirkt relativ karg. Auf der linken Seite liegt Adventureland, der grünste aller Themenbereiche. Der hawaiianische Tiki Room, ein echter Disney Klassiker, wurde passenderweise vor einiger Zeit von Stitch übernommen. Während der Vorführung werden einige Lieder aus dem Film und der TV-Serie gesungen, und der pelzige kleine Alien tritt höchstpersönlich als lebensechter Animatronic mit seiner Ukulele auf. Neben der Themenfahrt Pirates of the Caribbean gibt es außerdem die Jungle Cruise.
Zusätzlich bietet Fantasyland in Tokio die üblichen Bahnen zu Schneewittchen, Pinocchio, Peter Pan, Small World, ein Pferdekarrussell, Dumbo und die Teetassen aus Alice im Wunderland. Obwohl die Fahrten annähernd identisch zu ihren Pendants im Westen sind, enttäuschen die Fassaden von außen leider etwas. 1983 sah es zwar auch in Amerika so aus, aber mittlerweile wurde in Anaheim und Orlando gründlich modernisiert. Das wäre in Tokio auch wünschenswert. Immerhin gibt es als Neuheit die 3D-Show Mickey's Philharmagic mit einer sehr schönen Thematisierung. Außerdem neu gemacht ist der Rundgang durch das Cinderella Schloss. Mit einem Aufzug können die Gäste hinauf in die royalen Gemächer fahren, und dort unter anderem sogar den äußerst eleganten Thronsaal besichtigen.
Publikumsfavorit im Fantasyland, oder vielleicht sogar im gesamten Park, ist jedoch die Bahn zum knuddeligen Bären aus dem Hundertmorgenwald: Winnie the Pooh! Nachdem die Besucher in das Buch von A.A. Milne hineingegangen und in einem leeren Honigtopf Platz genommen haben, geht es auf eine interessante Reise auf der Suche nach süßem Honig. Die niedliche Thematisierung der Bahn ist ungefähr vergleichbar mit den namensgleichen Anlagen in Amerika oder Hong Kong, aber das Außergewöhnliche liegt in der Technik: Über Induktionsschleifen unter dem Fußboden fahren die Honigtöpfe ohne Schienen, durch den Computer gesteuert, scheinbar völlig frei auf sehr eigenwilligen Pfaden durch das Gebäude. Das Chaos ist natürlich vorprogrammiert und erstaunt bei jeder Fahrt aufs Neue. In einer Szene hüpfen die Fahrgäste mit Tigger durch den Wald, in einer anderen Szene in Poohs Alptraum kreiseln sie fast wie auf einem Teetassenkarussell umher. Angrenzend an das Fantasyland gibt es noch Mickey's Toontown, eine Nachbildung aus Kalifornien – inklusive Kinderachterbahn und Roger Rabbit's Cartoon Spin Darkride.
Der letzte Themenbereich ist das Tomorrowland. Für Fans des Nervenkitzels gibt es mit Star Tours einen rasanten Flugsimulator durch die Welt von Star Wars. Ab Sommer 2012 wird diese Attraktion jedoch für ein Jahr geschlossen, um in die dritte Dimension vorzustoßen. Hoffentlich ebenfalls bald umgebaut wird die Dunkelachterbahn Space Mountain, die als mittlerweile einzige Bahn dieses Namens auf der Welt noch nicht über einen Onboard-Soundtrack verfügt. Dadurch bleibt einiges an Spannung auf der sonst identischen Strecke. Da ist das 3D-Kino mit Michael Jackson als Captain EO nebenan spannender. Ganz schön ist die Charactershow One Man's Dream II ausgefallen, eine Fortsetzung einer älteren Show im Tokyo Disneyland. Mickey, Minnie und die gesamte Truppe gehen dabei auf musikalische Reise durch eine ganze Reihe an Disney und Disney PIXAR Filmen.
Nach Anbruch der Dunkelheit findet die Electrical Parade Dream Lights statt. Im Vergleich zu anderen Lichterparaden begeistert Tokio hier wie zu erwarten vor allem mit einer geballten Ladung High Tech und kunterbunten blinkenden Lichtern in allen Farben des Spektrums. Im Anschluss gibt es dann ein recht kurzes Feuerwerk, welches interessanterweise genau zwischen dem Disneyland und DisneySEA abgeschossen wird, und deshalb von beiden Parks zu sehen ist.
Das Tokyo Disneyland wurde 1983 von der japanischen Oriental Land Company unter Lizenz der Walt Disney Company eröffnet. Obwohl der von Tokio innerhalb einer halben Stunde mit dem Zug zu erreichende Park überwiegend nach dem Vorbild der beiden amerikanischen Disney-Parks geplant wurde, lassen sich doch einige deutliche Unterschiede erkennen. Schon an der Kasse fällt auf, dass es für Gäste, die nur einen oder zwei Tage bleiben, kein sogenanntes Park-Hopper-Ticket gibt. Beide Themenparks müssen daher separat bezahlt werden.
Die obligatorische Main Street im Eingangsbereich des Disneylands nennt sich hier World Bazar und wurde aufgrund des oft regnerischen Wetters in Japan mit einer großen Dachkonstruktion versehen. Ansonsten ist es hier fast wie in den anderen Disney-Parks auf der Welt. Aber auch nur fast, denn in den Geschäften und Boutiquen geht es aufgrund des Omiyage-Brauchs in Japan etwas emsiger als in Amerika oder Europa zu: Die Japaner müssen traditionell von ihren Reisen haufenweise kleine Andenken für daheimgebliebene Familienmitglieder und Freunde mitbringen. So gibt es im Emporium einen großen Raum nur mit Warteschlangen und Kassen. Am Abend kann es hier durchaus zu zwanzigminütigen Wartezeiten kommen. Hinter dem World Bazar liegt ein riesiger Platz, und dahinter das Cinderalla-Schloss, eine fast exakte Nachbildung aus Florida. Solche großen offenen Plätze und breite Straßen gibt es im gesamten Park – wohl um einen deutlichen Kontrast zu den engen, mit Wolkenkratzern gesäumten Straßen in Tokio zu schaffen. Leider geht dadurch auch etwas die Atmosphäre verloren und der Park wirkt relativ karg. Auf der linken Seite liegt Adventureland, der grünste aller Themenbereiche. Der hawaiianische Tiki Room, ein echter Disney Klassiker, wurde passenderweise vor einiger Zeit von Stitch übernommen. Während der Vorführung werden einige Lieder aus dem Film und der TV-Serie gesungen, und der pelzige kleine Alien tritt höchstpersönlich als lebensechter Animatronic mit seiner Ukulele auf. Neben der Themenfahrt Pirates of the Caribbean gibt es außerdem die Jungle Cruise.
Eisenbahn mit nur einer Station
Direkt über dem Einstieg liegt auch die einzige Station der Parkeisenbahn Western River Railroad, die anstatt um den ganzen Park herum nur durch Teile des Adventureland und Westernland fährt. Dies liegt an der japanischen Gesetzeslage, die besagt, dass jedes schienenbasierte Beförderungsmittel verbindlich kostenpflichtig sein muss und Steuern zu zahlen hat. Da die Western River Railroad aber nur eine einzige Station hat, gilt sie nicht als Beförderungsmittel. Die Highlights im Westernland sind die Minenachterbahn Big Thunder Mountain und die Wildwasserbahn Splash Mountain. Letztere wurde im Gegensatz zu der Bahn aus Florida extra umgebaut, damit die Gäste nicht ganz so nass werden. Die Elektronikshow Country Bear Jamboree und die Dampferfahrt um Tom Sawyer Island runden das Angebot im Westernland ab. Von dieser Seite kommend begrüßt einen das Fantasyland zunächst ungewöhnlicherweise mit der Geisterbahn Haunted Mansion. Diese gruselige Attraktion steht in vier Disney-Parks auf der Welt in vier verschiedenen Themenbereichen.Zusätzlich bietet Fantasyland in Tokio die üblichen Bahnen zu Schneewittchen, Pinocchio, Peter Pan, Small World, ein Pferdekarrussell, Dumbo und die Teetassen aus Alice im Wunderland. Obwohl die Fahrten annähernd identisch zu ihren Pendants im Westen sind, enttäuschen die Fassaden von außen leider etwas. 1983 sah es zwar auch in Amerika so aus, aber mittlerweile wurde in Anaheim und Orlando gründlich modernisiert. Das wäre in Tokio auch wünschenswert. Immerhin gibt es als Neuheit die 3D-Show Mickey's Philharmagic mit einer sehr schönen Thematisierung. Außerdem neu gemacht ist der Rundgang durch das Cinderella Schloss. Mit einem Aufzug können die Gäste hinauf in die royalen Gemächer fahren, und dort unter anderem sogar den äußerst eleganten Thronsaal besichtigen.
Publikumsfavorit im Fantasyland, oder vielleicht sogar im gesamten Park, ist jedoch die Bahn zum knuddeligen Bären aus dem Hundertmorgenwald: Winnie the Pooh! Nachdem die Besucher in das Buch von A.A. Milne hineingegangen und in einem leeren Honigtopf Platz genommen haben, geht es auf eine interessante Reise auf der Suche nach süßem Honig. Die niedliche Thematisierung der Bahn ist ungefähr vergleichbar mit den namensgleichen Anlagen in Amerika oder Hong Kong, aber das Außergewöhnliche liegt in der Technik: Über Induktionsschleifen unter dem Fußboden fahren die Honigtöpfe ohne Schienen, durch den Computer gesteuert, scheinbar völlig frei auf sehr eigenwilligen Pfaden durch das Gebäude. Das Chaos ist natürlich vorprogrammiert und erstaunt bei jeder Fahrt aufs Neue. In einer Szene hüpfen die Fahrgäste mit Tigger durch den Wald, in einer anderen Szene in Poohs Alptraum kreiseln sie fast wie auf einem Teetassenkarussell umher. Angrenzend an das Fantasyland gibt es noch Mickey's Toontown, eine Nachbildung aus Kalifornien – inklusive Kinderachterbahn und Roger Rabbit's Cartoon Spin Darkride.
Der letzte Themenbereich ist das Tomorrowland. Für Fans des Nervenkitzels gibt es mit Star Tours einen rasanten Flugsimulator durch die Welt von Star Wars. Ab Sommer 2012 wird diese Attraktion jedoch für ein Jahr geschlossen, um in die dritte Dimension vorzustoßen. Hoffentlich ebenfalls bald umgebaut wird die Dunkelachterbahn Space Mountain, die als mittlerweile einzige Bahn dieses Namens auf der Welt noch nicht über einen Onboard-Soundtrack verfügt. Dadurch bleibt einiges an Spannung auf der sonst identischen Strecke. Da ist das 3D-Kino mit Michael Jackson als Captain EO nebenan spannender. Ganz schön ist die Charactershow One Man's Dream II ausgefallen, eine Fortsetzung einer älteren Show im Tokyo Disneyland. Mickey, Minnie und die gesamte Truppe gehen dabei auf musikalische Reise durch eine ganze Reihe an Disney und Disney PIXAR Filmen.
Platzkarten für Shows
Aufgrund der Beliebtheit der Show und dem generell hohen Besucheraufkommen benötigt man dafür spezielle Platzkarten. Anders als bei dem bekannten Fastpass-System ist hier aber eine gehörige Portion Glück mit im Spiel. Mit seiner ganzen Gruppe geht man in das Ticket Center der Showbase und scannt seine Eintrittskarten ein. Dann wählt man die bevorzugte Showzeit und startet die Lotterie. Nach einigen Sekunden gibt es entweder die Platzkarten für die Show, oder aber nur eine Niete. In diesem Fall ist man für den Rest des Tages für diese Show gesperrt. Man kann die Lotterie also nicht mehrfach versuchen. Für Darkride-Freunde finden sich im Tomorrowland die beiden interaktiven Fahrten Buzz Lightyear's Laser Blast und die weltweit einmalige Anlage Monsters Inc: Ride & Go Seek! Dafür wurde das gesamte aus dem Film "Die Monster AG" bekannte Firmenhauptquartier nachgebaut. Von hier gehen die Gäste mit Taschenlampen ausgerüstet in kleinen Wagen auf die Reise durch das nächtliche Monstropolis. Leuchtet man mit seiner Taschenlampe auf den blauen Helm eines versteckten Monsters, wird dadurch jeweils ein besonderer Effekt ausgelöst. Punkte werden dabei zwar keine gezählt, aber der Ride ist sehr aufwendig gestaltet und sicherlich ein großes Vergnügen für die ganze Familie.Nach Anbruch der Dunkelheit findet die Electrical Parade Dream Lights statt. Im Vergleich zu anderen Lichterparaden begeistert Tokio hier wie zu erwarten vor allem mit einer geballten Ladung High Tech und kunterbunten blinkenden Lichtern in allen Farben des Spektrums. Im Anschluss gibt es dann ein recht kurzes Feuerwerk, welches interessanterweise genau zwischen dem Disneyland und DisneySEA abgeschossen wird, und deshalb von beiden Parks zu sehen ist.
Impressionen aus dem Tokyo Disneyland
© parkscout.de/FL