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09.09.2011 | Musicals und Shows | Magazin
Cirque du Soleil: Alegria
Fünf alte Vögel (Foto: Cirque du Soleil, Al Seib)
Am 7. September feierte nun die große Arena-Show "Alegria", die bereits seit 1994 mit ungebrochenem Erfolg gezeigt wird, in der Oberhausener König-Pilsener-Arena ihre Premiere für die große Deutschland-Tour, die den Cirque du Soleil in diesem Jahr neben der Ruhrgebiets-Metropole auch nach Leipzig, Stuttgart, München, Berlin, Bremen, Köln, Frankfurt und Mannheim führt. Der Titel der Show kommt übrigens aus dem Spanischen und bedeutet übersetzt etwa soviel wie "Freude" - eine Beschreibung, die das Gebotene durchaus auf den Punkt bringt. Zunächst einmal muss jedoch angemerkt werden, dass die nach hinten aufsteigende Bühne mit ihrer spärlichen Beleuchtung eine seltsam gemütliche und dennoch magische Ausstrahlung besitzt – eine wunderschöne Umgebung für die verschiedenen Nummern, die je nach Bedarf leicht modifiziert und mit akzentuierten Illuminationen in ihrer Stimmungsausstrahlung verändert werden kann. Skurril und auf eine gewisse Art und Weise höchst beeindruckend der Start der Show: eine bucklige Gestalt im roten Prachtgewand läuft durch die Besuchergänge und wirft ihnen ein lautes "Alegria" entgegen, während ihm eine kleine Kapelle in einem barockesquen Kleidungsstil folgt und das seltsame Schauspiel musikalisch begleitet. Auf der Bühne selbst tummeln sich mehrere groteske Figuren – bis zur Unkenntlichkeit gealterte Vögel, deren Bewegungen wohl Peter Jackson zu dem Faun in seinem oscargekrönten Meisterwerk "Pan's Labyrinth" inspiriert haben mögen. Zwei Sängerinnen, die das gesamte Programm mit Songs in einer Phantasiesprache begleiten, betreten ebenfalls die Welt von "Alegria" und machen gleich deutlich, dass auch Musik eine tragende Rolle in dem folgenden, rund zweistündigem Feuerwerk für alle Sinne spielt.
High Areal Bar (Foto: Cirque du Soleil, Al Seib)
Nicht minder eindrucksvoll fällt das Finale von "Alegria" aus, eine Mischung aus Trapezakrobatik und Barrenturnen in schwindelerregender Höhe gleich unter der Decke der Arena, die den Zuschauern den Atem nimmt. Doch auch die vermeintlich ruhigeren Nummern haben es in sich. So werden zum Beispiel eine Partner-Kontorsion, die alleine schon aufgrund der perfekten Synchronisation der Bewegungen ein poetisches Ausrufezeichen setzt, oder eine Bungee-Performance, bei der scheinbar die Grenzen der Schwerelosigkeit neu definiert werden, präsentiert.
Im direkten Vergleich zu anderen, in den letzten Jahren in Deutschland gezeigten Cirque-du-Soleil-Shows ist "Alegria" noch einmal eine ganz klare Steigerung des ohnehin schon recht hohen Niveaus. Die Show hat einen grandiosen Soundtrack, die mit weitem Abstand phantasievollsten Kostüme, den höchsten Originalitätsbonus und bereitet zwei Stunden lang genau das, was der Titel des Programms aussagt: Freude. Stehende Ovationen und laute Beifallsbekundungen haben bei der Premiere eindeutig gezeigt, dass Zirkus auch heute noch begeistern kann – zumindest, wenn er derart magisch präsentiert wird wie es bei "Alegria" der Fall ist. Alle weiteren Informationen über Spielorte, Zeiten und Eintrittspreise finden Sie unter www.cirquedusoleil.com.
© parkscout/MV, Fotos: Cirque du Soleil