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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
15.11.2010 | Musicals und Shows | Magazin

Sudakan – zurück in den Zauberwald




Ein Bewohner Sudakans
Am Samstag, den 13.11.2010 war es endlich soweit: "Sudakan", die neue Produktion des PferdePalast, öffnete auf dem Düsseldorfer Staufenplatz bei strömendem Regen in einem gewaltigen Sechs-Mast-Zelt seine Tore. Nach "Der Zauberwald" und "Goa" ist "Sudakan" die bereits dritte Show der R&F Entertainment GmbH, die mit einem völlig neuen Konzept die Besucher für rund zwei Stunden in eine fremde Welt aus Mythen und Märchen entführt.

Die Geschichte ist schnell erzählt: In Sudakan, dem Land des Lächelns, will die böse Prinzessin Lydia mit Hilfe eines finsteren Magiers die Regentschaft an sich reißen und die ganze Fabelwelt in Dunkelheit stürzen, während ihr Bruder Eldor versucht, sie mit Hilfe von anderen Bewohnern Sudakans daran zu hindern. So banal sich der erzählerische Rahmen auch anhören mag, so liebevoll, kurzweilig und im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaft wird dieser auf der riesigen Bühne umgesetzt. Mit einer akzentuierten Beleuchtungstechnik und Rückprojektions-Animationen auf einer großen Leinwand hinter dem Geschehen, die ein Bühnenbild nahezu überflüssig machen, wird die magische Welt von Sudakan lebendig – der rein technische Aspekt überzeugt von der ersten Minute an und lässt selbst viele stationäre Shows in großen Theatern ärmlich aussehen.

Doch was nützen die ausgeklügeltsten Multimedia-Effekte, wenn die eigentlichen Darbietungen nicht überzeugen können, wie es leider allzu oft in dank geschickter Marketingblasen hoffnungslos überbewerteten Event-Shows der Fall ist? Glücklicherweise gibt sich "Sudakan" hier keinerlei Blößen – die Mischung aus Musical, Pferdedressur und Artistik funktioniert ausgesprochen gut, was nicht zuletzt der hohen Qualität der einzelnen Nummern zu verdanken ist. Zu den Highlights der Show gehören zweifellos die Pole-Akrobatik der "Great Zimbabwe Boys", Natalia Motolyginas wunderschöne Kontorsionsnummer in einer gläsernen Kugel, die über der Bühne schwebt, Gino Edwards Freiheitsdressur mit fünf Schimmeln, Feuerreiter Roland Heiß oder die Mitglieder der russischen Kombo Alania mit einer temporeichen und atemberaubenden Trickreiterei.
Tseng Hai und Blinda Sung
Besucher der Asia Nights des Phantasialands dürfen sich auch auf ein Wiedersehen mit Tseng Hai und Blinda Sung freuen, die sich über einem brennenden Wasserkelch wortwörtlich "in den Haaren haben". Doch auch alle anderen Nummern überzeugen auf ganzer Linie und fügen sich nahtlos in die Geschichte ein – manchmal passiert sogar so viel gleichzeitig in der Arena, dass man kaum noch weiß, wohin man zuerst schauen soll. Die Kompositionen des Kölner Musikproduzenten Christian Hein, die das Geschehen auf der Bühne untermalen, sind eingängig und entwickeln sich zu echten Ohrwürmern – insbesondere der Song der bösen Prinzessin Lydia geistert noch Stunden nach dem Besuch der Show im Kopf herum.

Natürlich gibt es auch kleinere Kritikpunkte: so sprechen die Darsteller leider nicht live – die Dialoge kommen vom Band, was sicherlich der Internationalität der Akteure geschuldet ist. Und eine Parodie auf RTLs unsägliche Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" scheint ein etwas unpassendes Zugeständnis an den Zeitgeist zu sein, das nicht so recht zum restlichen magischen Ambiente passen mag. Aber all dies ist angesichts der restlichen gebotenen Qualität mehr als zu verschmerzen. "Sudakan" ist eine kurzweilige und liebevolle Produktion, wie man sie in Deutschland nur selten sieht und die zudem noch mit vergleichsweise äußerst moderaten Eintrittspreisen kein allzu großes Loch in das Portemonnaie schlägt. Weiter Informationen zu den Tourneedaten und Eintrittspreisen finden Sie im Internet unter www.sudakan.de.



© parkscout/MV, Bilder: PferdePalast

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