04.11.2013 | Magazin | Musicals und Shows
GOP Variete Essen: Talents
In der vergangenen Woche feierte die neue GOP-Produktion "Talents" am Essener Standort der Variete-Gruppe ihre Premiere. "Junge Talente drängen auf die Varietebühnen und erobern das Terrain. Sie beleben die Szene und krempeln das eine oder andere um." - so lautet der Teasertext für die neue Show, die, um es vorweg zu nehmen, leider nicht wirklich überzeugen konnte ...
Eines der Hauptprobleme war die Moderation des Abends durch den Bauchredner und Zauberkünstler Jan Mattheis, der zwar als langjähriger Meister seines Fachs angekündigt wird, aber den Erwartungen kaum gerecht wird. Ein paar Illusionen aus dem Kinderzauberkasten, eine leidlich witzige Bauchredner-Nummer und holprige Überleitungen zu den einzelnen Artistik-Darbietungen waren zwar nie wirklich schlecht, konnten aber auch nicht überzeugen und wirkten oftmals eher aufgesetzt statt unterhaltsam. Da in "Talents" außerdem auf ein aufwändiges Bühnenbild verzichtet wurde, mussten es diesmal also die Artisten richten.
Kommen wir zuerst zu den positiven Aspekten der Show: Der Amerikaner Thomas John erweist sich schon nach wenigen Minuten als Glücksgriff für "Talents" und erobert die Herzen der Zuschauer im Sturm. Ob er nun mit Tischtennisbällen, die er aus seinem Mund schießt, auf einer Art Xylophon Beethovens neunte Symphonie erklingen lässt oder einen originellen Striptease als Vorbereitung für eine Jonglage präsentiert – seine Pointen sitzen, seine Mimik ist grandios, und der beste Gag des Abends ist auch ihm zu verdanken, wenn er nämlich bei einer "gefährlichen" Nummer einem Assistenten aus dem Publikum versichert: "Vertrauen Sie mir – ich bin Amerikaner".
Sensationell ist der Auftritt des Quartetts "Planche A4", eine Schleuderbrett-Nummer mit zwei Wippen, bei der sich die Artisten gegenseitig in die Luft katapultieren – von einer Wippe zur nächsten. Insbesondere die außerordentliche Synchronität bei den Sprüngen konnte begeistern – kein Wunder, dass die Truppe aus Spanien, Belgien und der Schweiz tosenden Applaus für diese beeindruckende Performance abräumen konnte. Auf der poetischen Seite des Programms war es vor allem der Franzose Colas Rouanet, der mit einer neuartigen Jonglage, bei der er unzählige, auf dem Boden verstreute Bälle in seine Kunst integriert, für die leisen Töne sorgte – eine Nummer, die sofort im Gedächtnis bleibt.
Dies waren dann eigentlich auch schon die Höhepunkte von "Talents". Alba Faivre aus Frankreich zeigte zwar eine imposante Pole-Darbietung und eine Nummer am Vertikalseil, die allerdings beide unter der Musikauswahl zu leiden hatten. Wo in anderen Acts die musikalische Untermalung im besten Falle emotionalisierend wirkt, wünschte man sich hier, die Nummern würden schnell vorbei gehen, damit das Trommelfell nicht länger belästigt wird. Schade! Die Luftring-Nummer des Amerikaners Sebastian Kann war solide, zeigte aber nichts wirklich Neues. Und bei dem Schlappseil-Act von Melanie Hagedorn wusste man nicht, ob es nun Comedy oder Artistik sein sollte – für eine komische Nummer war es nicht komisch genug, und für eine Artistik-Nummer war der Schwierigkeitsgrad recht niedrig.
Eines der Hauptprobleme war die Moderation des Abends durch den Bauchredner und Zauberkünstler Jan Mattheis, der zwar als langjähriger Meister seines Fachs angekündigt wird, aber den Erwartungen kaum gerecht wird. Ein paar Illusionen aus dem Kinderzauberkasten, eine leidlich witzige Bauchredner-Nummer und holprige Überleitungen zu den einzelnen Artistik-Darbietungen waren zwar nie wirklich schlecht, konnten aber auch nicht überzeugen und wirkten oftmals eher aufgesetzt statt unterhaltsam. Da in "Talents" außerdem auf ein aufwändiges Bühnenbild verzichtet wurde, mussten es diesmal also die Artisten richten.
Kommen wir zuerst zu den positiven Aspekten der Show: Der Amerikaner Thomas John erweist sich schon nach wenigen Minuten als Glücksgriff für "Talents" und erobert die Herzen der Zuschauer im Sturm. Ob er nun mit Tischtennisbällen, die er aus seinem Mund schießt, auf einer Art Xylophon Beethovens neunte Symphonie erklingen lässt oder einen originellen Striptease als Vorbereitung für eine Jonglage präsentiert – seine Pointen sitzen, seine Mimik ist grandios, und der beste Gag des Abends ist auch ihm zu verdanken, wenn er nämlich bei einer "gefährlichen" Nummer einem Assistenten aus dem Publikum versichert: "Vertrauen Sie mir – ich bin Amerikaner".
Sensationell ist der Auftritt des Quartetts "Planche A4", eine Schleuderbrett-Nummer mit zwei Wippen, bei der sich die Artisten gegenseitig in die Luft katapultieren – von einer Wippe zur nächsten. Insbesondere die außerordentliche Synchronität bei den Sprüngen konnte begeistern – kein Wunder, dass die Truppe aus Spanien, Belgien und der Schweiz tosenden Applaus für diese beeindruckende Performance abräumen konnte. Auf der poetischen Seite des Programms war es vor allem der Franzose Colas Rouanet, der mit einer neuartigen Jonglage, bei der er unzählige, auf dem Boden verstreute Bälle in seine Kunst integriert, für die leisen Töne sorgte – eine Nummer, die sofort im Gedächtnis bleibt.
Dies waren dann eigentlich auch schon die Höhepunkte von "Talents". Alba Faivre aus Frankreich zeigte zwar eine imposante Pole-Darbietung und eine Nummer am Vertikalseil, die allerdings beide unter der Musikauswahl zu leiden hatten. Wo in anderen Acts die musikalische Untermalung im besten Falle emotionalisierend wirkt, wünschte man sich hier, die Nummern würden schnell vorbei gehen, damit das Trommelfell nicht länger belästigt wird. Schade! Die Luftring-Nummer des Amerikaners Sebastian Kann war solide, zeigte aber nichts wirklich Neues. Und bei dem Schlappseil-Act von Melanie Hagedorn wusste man nicht, ob es nun Comedy oder Artistik sein sollte – für eine komische Nummer war es nicht komisch genug, und für eine Artistik-Nummer war der Schwierigkeitsgrad recht niedrig.
© parkscout/MV