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In der vergangenen Woche feierte die neue GOP-Produktion "Talents" am Essener Standort der Variete-Gruppe ihre Premiere. "Junge Talente drängen auf die Varietebühnen und erobern das Terrain. Sie beleben die Szene und krempeln das eine oder andere um." - so lautet der Teasertext für die neue Show, die, um es vorweg zu nehmen, leider nicht wirklich überzeugen konnte ...
Kommen wir zuerst zu den positiven Aspekten der Show: Der Amerikaner Thomas John erweist sich schon nach wenigen Minuten als Glücksgriff für "Talents" und erobert die Herzen der Zuschauer im Sturm. Ob er nun mit Tischtennisbällen, die er aus seinem Mund schießt, auf einer Art Xylophon Beethovens neunte Symphonie erklingen lässt oder einen originellen Striptease als Vorbereitung für eine Jonglage präsentiert – seine Pointen sitzen, seine Mimik ist grandios, und der beste Gag des Abends ist auch ihm zu verdanken, wenn er nämlich bei einer "gefährlichen" Nummer einem Assistenten aus dem Publikum versichert: "Vertrauen Sie mir – ich bin Amerikaner".
Dies waren dann eigentlich auch schon die Höhepunkte von "Talents". Alba Faivre aus Frankreich zeigte zwar eine imposante Pole-Darbietung und eine Nummer am Vertikalseil, die allerdings beide unter der Musikauswahl zu leiden hatten. Wo in anderen Acts die musikalische Untermalung im besten Falle emotionalisierend wirkt, wünschte man sich hier, die Nummern würden schnell vorbei gehen, damit das Trommelfell nicht länger belästigt wird. Schade! Die Luftring-Nummer des Amerikaners Sebastian Kann war solide, zeigte aber nichts wirklich Neues. Und bei dem Schlappseil-Act von Melanie Hagedorn wusste man nicht, ob es nun Comedy oder Artistik sein sollte – für eine komische Nummer war es nicht komisch genug, und für eine Artistik-Nummer war der Schwierigkeitsgrad recht niedrig.