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Mit der neuen Spielzeit ist "Fantissima", die großartige Dinner-Show im Phantasialand, nicht nur in ihr inzwischen bereits zwölftes Jahr gestartet – 2015 markiert auch eine erneute Cäsur in der Präsentation, die sich bereits im vergangenen Jahr mit der Installation einer riesigen hochauflösenden LED-Wand angekündigt hatte.
Dass der Screen für die Inszenierung neue Möglichkeiten bieten würde, war bereits in der vergangenen Spielzeit deutlich zu sehen – nun hat man das Potential noch weiter ausgeschöpft und lässt die einzelnen Darbietungen innerhalb eines Showblocks mit passenden Bildern und Videos nahtlos ineinander übergehen, die einzelnen Acts werden mit Hilfe des Screens eng verbunden und der gesamte Block befindet sich so stetig in einem "Flow". Mit diesem Kniff setzt sich "Fantissima" klar von den Nummernrevues in Variete-Theatern ab und kreiert ein ganz eigenes Konzept, das einmal mehr einen neuen Qualitätsstandard setzt.
Die artistischen Darbietungen sind auf gewohnt hohem Niveau: Kontorsion, Equilibristik, Ikarische Spiele, Pole-Akrobatik und Rollerskating erwarten die Besucher in der neuen Spielzeit. Auf Comedy wurde diesmal verzichtet, aber man muss auch sagen, dass Sprache als tragendes Element einer Nummer mit dem neuen Konzept nicht funktionieren würde, da dies den bereits angesprochenen Fluss unterbrechen und damit stören würde. Dazu kommt, dass in dem gebotenen Potpourri aus Tanz, Musik und Artistik eine Comedy-Nummer auch gar nicht nötig ist. Gesangstechnisch geben in der neuen Spielzeit erneut James Smith und Anastasija Zmaher den Ton an. Smith kann vor allem bei den souligen Songs die Stärken seiner samtweichen Stimme ausspielen, während Anastasija Zmaher bei Pop und Rock brilliert – ihre Version von Madonnas "Frozen" schlägt den Live-Gesang des Originals jedenfalls um Längen. Wünschenswert wäre hier nur noch eine etwas erhöhte Dichte an aktuelleren und auch gerne ausgefalleneren Songs.
Bliebe noch der Hinweis auf die Tanznummern. Ja, oft sind diese langweilig, uninspiriert und dienen nur als Lückenfüller. Aber nicht so bei "Fantissima"! Was das zehnköpfige JB-Ballett hier seit Jahren präsentiert, hat mit einem normalen Tanzensemble kaum noch etwas gemeinsam – das ist einfach pure Energie gepaart mit Artistik und perfekter Körperbeherrschung. Der Tanz ist bei "Fantissima" kein notwendiges Übel, das man zähneknirschend in Kauf nimmt, sondern ganz klar eines der ganz großen Highlights der Show, dessen nächstem Auftritt man schon herbei fiebert.
Das Menü
Das in dieser Spielzeit präsentierte Vier-Gang-Menü ist einmal mehr eine Komposition, die vollends zu überzeugen weiß. Jeder einzelne Gang ist ein Erlebnis für sich – und in diesem Jahr hat sich das Küchenteam sogar selbst übertroffen: alleine das Basilikum-Eis als Dessert-Bestandteil lässt die Geschmacksnerven nahezu explodieren.
Erster Gang:
Wolfsbarsch im Szechuan Style
Schwarzer Knoblauch und Pak Choi
Riesengarnele in Red Dhofar
Gelbe-Beete-Confit
Zweiter Gang:
Wasabi-Kartoffelcreme
Erdnusschaumsuppe
garniert mit Kmichi-Samosa
Dritter Gang:
Iberico-Schwein auf grünem Bohnenragout
Kalbsfilet, Vanillejus und Choritzo-Gratin
Vierter Gang:
Pecannuss-Karamell-Schokoladenkuchen
Basilikumeis, Beerenkompott
Honigkresse und Griechischer Joghurt
Impressionen von Fantissima 2015/206
Fazit:
"Fantissima" ist eine Herzensangelegenheit aller Beteiligten – das sieht man und das spürt man auch. Seit mehr als zehn Jahren gelingt es dem gesamten Team nun schon, die Besucher immer wieder aufs neue zu verzaubern – mit hinreißenden Inszenierungen, atemberaubenden Darbietungen und einer famosen Küche. Die jetzige Spielzeit reiht sich hier nahtlos ein und hat nun mit dem Umbau des Theaters ein neues Kapitel aufgeschlagen, auf dessen Weiterführung wir schon jetzt sehr gespannt sein dürfen.